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Präventionsforum 2025

NPK-Vorhaben „Pflege“: Kooperationsprojekte stellen sich vor

Beim Präventionsforum 2025 wurden ausgewählte Kooperationsprojekte des NPK-Vorhabens „Gesundheitsförderung und Prävention in der Pflege“ vorgestellt - sie richten sich an beruflich Pflegende, pflegende An- und Zugehörige und pflegebedürftige Menschen. Ziel der Nationalen Präventionskonferenz (NPK) ist es, eine gesamtgesellschaftliche Zusammenarbeit in diesem Bereich modellhaft zu erproben.

Präventionsforum 2025 Veranstaltungsgrafik
© Nationale Präventionskonferenz

 

Beruflich Pflegende

Informationsstelle zur Gesundheitsförderung in stationären Pflegeeinrichtungen | PFLEGE.WERTE.SACHSEN.

PFLEGE.WERTE.SACHSEN. (PWS) richtet sich an (teil-)stationäre Pflegeeinrichtungen, ihre Bewohnerinnen und Mitarbeitenden. Seit Anfang 2023 ist das Ziel, die psychosoziale Gesundheit zu stärken, Lebensqualität spürbar zu erhöhen und Pflege als attraktiven Arbeitsort zu gestalten. PWS verbindet betriebliche Gesundheitsförderung (§ 20b SGB V) mit Prävention in der Pflege (§ 5 SGB XI). Der mehrjährige Organisationsentwicklungsprozess wird durch Arbeitspsychologinnen begleitet. Für eine nachhaltige Wirkung wurden in jeder Einrichtung Präventionsbeauftragte qualifiziert. Sie entwickeln mit Teams und Leitungen konkrete Maßnahmen - von Kinonachmittagen und Heimzeitungen bis zu Teamwerkstätten zu Führung, Feedback und Arbeitsgestaltung. Finanziert wird PWS von den sächsischen Kranken- und Pflegekassen sowie dem Sächsischen Staatsministerium für Soziales unter dem Dach von P. SACHSEN.


Verband der Ersatzkassen | Kompetenz-GLP

Der Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek) Berlin/Brandenburg und der Qualitätsverbund Netzwerk im Alter - Pankow e.V. (QVNIA e.V.) haben gemeinsam das Projekt „Kompetenz-GLP“ zur praxisnahen und nachhaltigen Gesundheitsförderung in Pflegeeinrichtungen initiiert. Das Projekt ist zum 1. Januar 2024 gestartet und läuft bis Ende 2025. „Kompetenz-GLP“ richtet sich an Pflegeeinrichtungen in Berlin-Pankow, insbesondere an deren Führungskräfte, Pflegefachkräfte, Betreuungsassistenten und Pflegeheimbewohner. Ziel ist es, durch praxisorientierte und nachhaltige Präventionsmaßnahmen die Lebensbedingungen von Pflegebedürftigen zu verbessern. Das Projekt fördert die Gesundheit der Bewohner mit einem Fokus auf die psychosoziale Gesundheit. Hierzu zählt auch die Förderung von Bewegung und die Stärkung der kognitiven Ressourcen. Das zentrale Element des Projekts ist die partizipative Entwicklung eines fachlich fundierten und praxisorientierten Konzeptes zur Weiterqualifizierung von „Fachexperten:innen in der Prävention und Gesundheitsförderung“ in den Pflegeeinrichtungen. Zur Qualitätssicherung wird das Projekt durch eine kontinuierliche Evaluation begleitet.


Pflegende An- und Zugehörige

Verband der Ersatzkassen | Pflegende An- und Zugehörige im Quartier

Gefördert durch den Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek) im Namen und Auftrag der Ersatzkassen trägt das Projekt „Pflegende An- und Zugehörige im Quartier“ zur Zielsetzung der Nationalen Präventionskonferenz (NPK) bei, die Gesundheit und Teilhabe pflegender Angehöriger und pflegebedürftiger Menschen zu stärken. In Kooperation mit dem AWO Bundesverband und der Technischen Universität München (TUM) verbindet das Projekt Praxis und Wissenschaft: Während die AWO Gesundheitsförderungsprozesse in fünf Quartieren initiiert, analysiert die TUM Belastungen und Ressourcen pflegender Angehöriger. Grundlage sind eine quantitative Erhebung (N=709) und qualitative Audiotagebücher (N=11). Erste Erfolge zeigen sich in neuen Gesundheitsangeboten wie zielgruppengerechte Bewegungskurse und dem Aufbau lokaler Unterstützungsstrukturen. Das Projekt läuft bis März 2026 und legt die Basis für nachhaltige Gesundheitsförderung im Quartier.


Unfallkasse NRW | Informationsportale für pflegende An- und Zugehörige

Um die psychische und körperliche Gesundheit der pflegenden An- und Zugehörigen zu schützen und deren Engagement für die eigene Gesundheit zu stärken, hat die UK NRW die Portale „Zu Hause pflegen“, „Das Portal für Beratung“ und „Sicheres Pflegen zu Hause“ entwickelt. Folgende Inhalte stehen im Fokus:

  • Strukturierte Organisation der häuslichen Pflege
  • Förderung von Selbstpflege- und Selbstsorgekompetenz
  • Konzepte, Schulungen und Qualifizierungen zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege
  • Aufzeigen von Gefährdungen und Schutzmaßnahmen in häuslicher Pflege und Betreuung
  • Aktuelle Inhalte und Förderung des Informationsflusses
  • Beratung und Begleitung zur Durchführung von professionellen und individuellen Netzwerken
  • Vernetzung auf verschiedenen Ebenen für pflegende Angehörige und Beratende
  • Konzepte und Materialien für die Arbeit der Beratenden und zur Weitergabe an pflegende Angehörige


Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) | FARBE (Fragebogen zur Angehörigen-Resilienz und -Belastung)

FARBE (Fragebogen zur Angehörigen-Resilienz und -Belastung) ist ein Screening-Instrument für die professionelle präventive Beratung pflegender An- und Zugehöriger. Es dient dazu, Ressourcen und Belastungen Pflegender systematisch zu erfassen und Angehörige mit einem erhöhtem Gesundheitsrisiko zu identifizieren. Beratungsthemen können individualisiert ausgewählt werden, um Resilienzfaktoren gezielt zu stärken und Belastungsfaktoren zu senken. Mithilfe von FARBE kann die Beratung individuell präventiv ausgerichtet werden. Das Instrument ist wissenschaftsbasiert, psychometrisch validiert und wird bereits vielfach in der Praxis eingesetzt. Auch international hat FARBE Relevanz erlangt, u. a. wurde er daher ins Englische übersetzt. Aktuell werden die Implementierung und Effektivität des Fragebogens im Beratungskontext in einer randomisiert-kontrollierten Studie evaluiert, die Ergebnisse liegen voraussichtlich Mitte 2026 vor. FARBE ist ein Angebot der gemeinnützigen Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP). Das Instrument sowie Material zur Anwendung und Schulung sind beim ZQP frei zugänglich. Zudem sind auf der Webseite wissenschaftliche Publikationen zu FARBE verlinkt.


Pflegebedürftige Menschen

MÄRCHENLAND - Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung | „Es war einmal - Märchen und Demenz“

„Es war einmal - Märchen und Demenz“ ist eine innovative Präventionsmaßnahme, die für Pflegeeinrichtungen entwickelt wurde. Ziel ist es, die Lebensqualität von Menschen mit Demenz sowie die psychische Gesundheit des Pflegepersonals zu verbessern. Die Maßnahme umfasst Märchenstunden mit professionellen Erzählerinnen vor Ort, Materialien wie Märchenland-Boxen und Märchenland-Koffer sowie digitale Angebote. In der abschließenden zertifizierten Fortbildung für das Pflege- und Betreuungspersonal lernen die Fachkräfte, Märchen lebendig vorzulesen und eigenständig in den Pflegealltag zu integrieren. Die wissenschaftliche Studie von MÄRCHENLAND belegt die positiven Effekte auf kognitive Fähigkeiten, psychische Gesundheit und soziale Interaktionen. Die Maßnahme wird von den Pflegekassen finanziert und entspricht den gesetzlichen Präventionsrichtlinien.


Team Gesundheit | Verpflegung im Fokus - Genuss Plus

Bedarfsgerecht und lecker essen in der Pflege: Das Projekt „Verpflegung im Fokus - Genuss Plus!“ zur Optimierung der Verpflegung in Pflegeeinrichtungen wird bereits im 4. Jahr umgesetzt. Finanziert durch AOK Nordost, IKK Brandenburg und Berlin, Siemens-BKK und BAHN-BKK, unterstützt es Einrichtungen dabei, das Verpflegungsangebot an den individuellen Bedürfnissen der Bewohnenden zu orientieren - Genuss, Essbiografie und Wohlbefinden immer im Blick. Inzwischen profitierten 26 Pflegeeinrichtungen und sechs Tagespflegen mit rund 150 Teilnehmenden von praxisnahen Schulungen - mit einer Gesamtzufriedenheit von 4,72 von 5 Punkten. Die Ergebnisse des Projektes von Team Gesundheit sprechen für sich: Frischere Speisen und weniger pürierter Kost, bessere Essatmosphäre, neue kulinarische Impulse und optimierte, bereichsübergreifende Zusammenarbeit. Nach einem Jahr Projektteilnahme bleiben die Einrichtungen über digitale Netzwerktreffen verbunden.

Weitere Informationen zum NPK-Vorhaben „Pflege“ finden Sie auf der Website der NPK.

Das diesjährige Präventionsforum wurde am 24. September zum Thema „Gesund ins Alter - Gesund im Alter: Was braucht es dafür?“ von der BVPG im Auftrag der NPK durchgeführt. Informationen zu den Präventionsforen finden Sie auf unserer Übersichtsseite.


BVPG-Blogbeiträge zum Präventionsforum 2025 „Gesund ins Alter - Gesund im Alter: Was braucht es dafür?“

Lesen Sie dazu auch Interviews mit Referierenden des Präventionsforums 2025:

BVPG-Interview mit Prof. Dr. Dr. Andreas Kruse, Universität Heidelberg: „Prävention und Gesundheitsförderung sollten unbedingt im Alter fortgesetzt werden.“

BVPG-Interview mit Prof. Dr. Christina Stecker, SRH University of Applied Sciences Heidelberg, Campus Berlin: „Das Gesundheitsmanagement kann nur so erfolgreich sein, wie es die Unternehmenskultur zulässt“