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Interview mit Prof. Dr. Klaus Pfeifer

„Körperliche Aktivität: mehr Gesundheit, weniger ökonomische Belastung“

Bewegung, Sport und Gesundheit gehören zu den zentralen Themen der BVPG. Im Interview erläutert Prof. Dr. Klaus Pfeifer, Lehrstuhl für Sportwissenschaft mit Schwerpunkt Bewegung und Gesundheit an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, die vielfältigen Potenziale von regelmäßiger körperlicher Aktivität.

Porträt Prof. Dr. Klaus Pfeifer, Lehrstuhl für Sportwissenschaft mit Schwerpunkt Bewegung und Gesundheit an der FAU Erlangen-Nürnberg
© Monika Werneke

 

Herr Professor Pfeifer, Sie haben auf der BVPG-Statuskonferenz „Bewegung, Sport und Gesundheit“ über die Nationalen Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung referiert. Welche gesundheitlichen Vorteile haben Bewegung und Sport für die Gesundheit?

Bewegung und Sport haben erhebliche positive Auswirkungen für die Prävention und Behandlung einer großen Zahl nichtübertragbarer Erkrankungen, eben den typischen Zivilisationserkrankungen, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes Mellitus Typ 2 oder Schlaganfall. Die sehr gute Evidenzlage ist zusammenfassend in den Nationalen Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung (NEBB) beschrieben, oder auch in den etwas jüngeren Empfehlungen für Bewegung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von 2020.

Aus einschlägigen systematischen Übersichtsarbeiten und Metaanalysen großer epidemiologischer Studien kennen wir klare Zusammenhänge zwischen körperlicher Aktivität und einer Verringerung der vorzeitigen Sterblichkeit sowie einem deutlich reduzierten Risiko für die Entstehung chronischer Erkrankungen. Regelmäßige Bewegung senkt also das Risiko für die Gesamtsterblichkeit und für verschiedene Erkrankungen erheblich. Aus jüngeren großen Kohortenstudien wird auch deutlich, dass bereits einfache Formen körperlicher Aktivität, wie beispielsweise (schnelles) Gehen, das Risiko an einer Demenz zu erkranken, deutlich verringern können.

Darüber hinaus verbessert Bewegung die allgemeine psychische Gesundheit, wohl durch die Steigerung der Stimmung, des aktuellen Wohlbefindens, des Selbstwertgefühls, der Selbstwirksamkeit und des Körperbildes. Gleichzeitig stärkt sie die allgemeine Widerstandsfähigkeit und soziale Verbindungen und erhöht insgesamt die Lebensqualität. Damit tragen regelmäßige Bewegung und Sport zu einer Reduktion des Risikos für das Auftreten von psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen bei.

Das gesundheitsförderliche Potenzial von regelmäßiger Bewegung und Sport geht zudem über die nichtübertragbaren Erkrankungen hinaus, wie im Rahmen der Pandemie deutlich geworden ist. So zeigen verschiedene Studien Zusammenhänge zwischen regelmäßiger körperlicher Aktivität und einem reduzierten Ansteckungsrisiko mit COVID-19 sowie einer Stärkung des Impfschutzes. Und es gibt auch Hinweise für ein geringeres Risiko für Long-COVID.


Welchen therapeutischen Nutzen hat körperliche Aktivität?

Die vielfältigen positiven Wirkungen von Bewegung sind auch bei bereits bestehenden Erkrankungen beschrieben und ein wichtiges Element für deren Behandlung. Die therapeutischen Effekte von zielgerichtet genutzter Bewegung zeigen sich bei metabolischen, kardiovaskulären, pulmonalen, neurologischen, muskuloskelettalen onkologischen und psychiatrischen Erkrankungen, bei denen die physiologischen Funktionen, die Stoffwechselgesundheit, das psychische Wohlbefinden und die Lebensqualität verbessert werden.

Dabei gibt es deutliche Hinweise dafür, dass Bewegung bei einer Vielzahl von Erkrankungen genauso wirksam oder wirksamer sein kann wie herkömmliche medizinische Behandlungen. Bei Depressionen zeigte zielgerichtet eingesetzte Bewegung bzw. Sporttherapie relevante therapeutische Wirkungen, sowohl als alleinige Maßnahme als auch in Kombination mit etablierten Behandlungsansätzen wie der kognitiven Verhaltenstherapie.


Welche ökonomischen Folgen sind mit einem weit verbreiteten Bewegungsmangel verbunden?

Weit verbreiteter Bewegungsmangel hat spürbare ökonomische Folgen - für Individuen, Unternehmen und Gesundheitssysteme gleichermaßen. Auf gesellschaftlicher Ebene führt körperliche Inaktivität zu geringerer Arbeitsproduktivität, mehr Fehlzeiten und einer stärkeren Beanspruchung öffentlicher Gesundheitsressourcen. Gleichzeitig steigt die Häufigkeit nicht übertragbarer chronischer Erkrankungen. Diese Krankheitslast treibt die direkten Gesundheitsausgaben nach oben und mindert über eingeschränkte Erwerbsfähigkeit und Lebensqualität zusätzlich die volkswirtschaftliche Leistungsfähigkeit.

Modellierungen zeigen, dass ohne wirksame Gegensteuerung die Zahl vermeidbarer, nichtübertragbarer Erkrankungen deutlich zunimmt und damit auch die assoziierten Gesundheitskosten. Studien auf nationaler Ebene weisen darauf hin, dass unzureichend aktive Erwachsene im Durchschnitt höhere direkte Kosten in der Gesundheitsversorgung verursachen als ausreichend aktive. Hinzu kommen weitere indirekte Kosten für das Gemeinwesen (z. B. krankheitsbedingte Fehlzeiten, vorzeitige Erwerbsminderung).

In Summe wirkt Bewegungsmangel also doppelt belastend: kurzfristig über Produktivitätsverluste und indirekte Kosten und langfristig über steigende direkte Ausgaben infolge zunehmender chronischer Erkrankungen. Maßnahmen zur Förderung körperlicher Aktivität, die dazu beitragen, die Funktions- und Leistungsfähigkeit sowie Leistungsbereitschaft der Bevölkerung aufrechtzuerhalten oder sogar zu erhöhen, sind daher nicht nur gesundheitsförderlich, sondern auch aus fiskalischer und arbeitsmarktökonomischer Sicht hoch relevant.


In welchem Ausmaß könnten Krankheitslast und Kosten durch eine Reduktion des Anteils inaktiver Personen gesenkt werden?

Eine breite Reduktion körperlicher Inaktivität würde die Krankheitslast in der Bevölkerung spürbar verringern und die Ausgaben der Gesundheitssysteme merklich entlasten. Aus Modellierungen wurde deutlich, dass mehr als 10.000 vorzeitige Todesfälle in Europa vermieden werden könnten, sich die Lebenserwartung insbesondere bisher unzureichend Aktiver erhöhen würde und zahlreiche neue Fälle nichtübertragbarer Erkrankungen vermeidbar wären, wenn die von der WHO empfohlenen 150 Minuten moderat intensiver ausdauerorientierter Bewegung pro Woche erreicht würden.

Damit einher ginge eine Senkung der Gesundheitsausgaben in Milliardenhöhe, und auch eine leichte Erhöhung der durchschnittlichen Lebenserwartung der Gesamtbevölkerung. Über diese möglichen Effekte hinaus hat mehr körperliche Aktivität auch weitere ökonomische Vorteile: Sie kann Erwerbsfähigkeit und Produktivität verbessern und dadurch auch zu einem höheren Wirtschaftswachstum über die kommenden Jahrzehnte beitragen. Kurzum: Je mehr Menschen vom inaktiven in einen ausreichend oder gar hoch aktiven Lebensstil wechseln, desto größer können die gesundheitlichen Gewinne und die finanziellen Entlastungen für Individuen, Gesundheitssystem und Volkswirtschaft sein.


Die Nationalen Empfehlungen zur Bewegung und Bewegungsförderung (NEBB) als auch die Empfehlungen der WHO zur körperlichen Aktivität werden von drei Viertel der Erwachsenen in Deutschland nicht erreicht. Zudem zeigt das Bewegungsverhalten einen deutlichen sozialen Gradienten. Welche Bevölkerungsgruppen sind hinsichtlich ihres Bewegungsverhaltens besonders vulnerabel und wie können sie nachhaltig erreicht werden?

Die Daten aus der national repräsentativen Studie „Gesundheit in Deutschland aktuell“ (GEDA) des Robert Koch-Institut (RKI) zeigen, dass 52 Prozent der 18- bis 64-Jährigen die WHO-Empfehlungen zur Ausdaueraktivität erfüllen. Dieser Anteil verringert sich im Altersverlauf: Während 65 Prozent der 18- bis 29-Jährigen die WHO-Empfehlung erfüllen, sind es lediglich 47 Prozent der 45- bis 64-Jährigen. Männer erreichen die WHO-Empfehlung in den Altersgruppen bis einschließlich 44 Jahre häufiger als Frauen. Berücksichtigt man zusätzlich die WHO-Empfehlung zur Muskelkräftigung, erreichen lediglich 29 Prozent der 18- bis 64-Jährigen die Empfehlungen.

Die Analysen von verschiedenen epidemiologischem Datensätzen für Deutschland zeigen dabei auch für das Bewegungsverhalten die typischen sozialen Gradienten in Bezug zu Alter, Geschlecht, Einkommen und Bildung. So treiben ältere Erwachsene und jene in niedrigeren Einkommensquartilen oder niedrigerem formalen Bildungstand in der Freizeit weniger Sport, sowie weniger Frauen als Männer.

Insgesamt nimmt die körperliche Aktivität mit zunehmendem Alter durchschnittlich stetig ab. Außerdem sind Menschen weniger aktiv, wenn sie schon von nichtübertragbaren Erkrankungen betroffen sind. Auch können wir davon ausgehen, dass insbesondere die sozioökonomisch benachteiligten Bevölkerungsgruppen geringere Chancen haben, regelmäßig körperlich aktiv zu sein. Solche Unterschiede müssen bei der Entwicklung von Maßnahmen zur Bewegungsförderung berücksichtigt werden.

Gerade hinsichtlich der Frage, wie dem Bewegungsmangel begegnet werden kann, insbesondere unter Berücksichtigung der Menschen mit sozioökonomisch bedingt geringeren Chancen für mehr Bewegung, wissen wir - auch aus eigenen Projekten -, das partizipative Ansätze sinnvoll sind. Dabei werden relevante Akteure aus Praxis und Politik der unterschiedlichen Sektoren sowie Menschen aus vulnerablen oder unterrepräsentierten Bevölkerungsgruppen an der Entwicklung von Maßnahmen zur Bewegungsförderung beteiligt. So können Maßnahmen entstehen, die die jeweiligen Bedarfe und die wichtigen Rahmenbedingungen und Schnittstellen in den Kommunen angemessen adressieren.

Solche Co-Produktionsprozesse erscheinen zunächst aufwändig. Sie sind aber lohnend, denn sie ermöglichen eine bedarfsbezogene und bessere strukturelle Einbettung von Bewegungsförderung über Sektorengrenzen hinweg. Denn sonst bleibt es bei den typischen „Komm“-Angeboten, die wiederum meist nur von jenen aufgesucht werden, die eher zu der Gruppe der bereits Aktiven gehören.

Dabei ist es insbesondere wichtig, auch im Kindes- und Jugendalter schon für mehr Bewegungsförderung zu sorgen und in den Lebenswelten Angebote zu schaffen, die positive Bewegungserfahrungen und Freude an Bewegung sowie die notwendigen Kompetenzen für eigenständige Bewegung im späteren Leben vermitteln also die sogenannte „Physical Literacy“ oder bewegungsbezogene Gesundheitskompetenz. Dies insbesondere, weil körperlich aktive Kinder und Jugendliche oft auch körperlich aktive Erwachsene bleiben, wie verschiedene Studien zeigen.

Die bisherigen Angebote und Strukturen reichen dafür noch nicht aus; auch nicht, die Bewegungsförderung den Eltern oder den Sportverein zu überlassen. Chancen bestehen hier vor allem in vermehrter Bewegungsförderung in Kitas und Schulen, wie beispielsweise über Konzepte der bewegten Schule mit täglichen, fest eingeplanten, Bewegungszeiten und einer bewegungsförderlichen Infrastruktur oder einer Stärkung der Kooperationen von Schulen und Sportvereinen.


In den BVPG-Arbeitsgruppen zu „Bewegung Sport und Gesundheit“ wurden unter Ihrer Mitwirkung Empfehlungen für politische Entscheiderinnen und Entscheider veröffentlicht, darunter eine Nationale Agenda für Bewegungsförderung, der Aufbau eines nationalen Kompetenzzentrums für Bewegungsförderung sowie die Empfehlung, das Konzept „Health in and for All Policies“ umzusetzen. Welche Rolle spielt Bewegungsförderung aktuell in den gesundheitspolitischen Strategien auf Bundesebene - und wo sehen Sie noch Handlungsbedarf?

Die Notwendigkeit für vermehrte Bewegungsförderung ist schon lange bekannt, und das Thema Bewegung ist auch in relevanten politischen Dokumenten benannt, wie im Präventionsgesetz oder im Nationalen Aktionsplan IN FORM. Auch gibt es nachgeordnete Institutionen des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG), die mit dem Thema befasst sind, wie das RKI mit der regelmäßigen Erfassung des Bewegungsverhaltens in Deutschland oder das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG), das verschiedene Materialien und Maßnahmen zum Thema Bewegungsförderung vorhält.

Die Nationalen Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung (NEBB), die, gefördert durch das BMG, 2016 veröffentlicht wurden, beschreiben wirksame Maßnahmen zur Förderung der von körperlicher Aktivität verschiedene Bevölkerungsgruppen. Diese Aktivitäten und Dokumente bilden einen Rahmen zur Implementierung und Umsetzung von Maßnahmen der Bewegungsförderung. Dass dies kein Selbstläufer ist, wurde aber insbesondere im Rahmen des 2022 vom BMG initiierten Runden Tischs „Bewegung und Gesundheit“ deutlich. Diese Initiative zielt zunächst darauf ab, die verschiedenen gesellschaftlichen Akteure über die politischen Ebenen, also Kommune, Länder, Bund, sowie Sektoren hinweg zusammenzubringen, um Wege und Maßnahmen der Bewegungsförderung politisch weiter entwickeln zu können. Insofern zeichnet sich die Entwicklung einer zielgerichteten Strategie auf Bundesebene ab.

Im Konsenspapier des Runden Tischs „Bewegung und Gesundheit“ sind dazu erste Konkretisierungen sichtbar, aber die Strategie ist bislang nicht mit Strukturen und Ressourcen unterfüttert. Es fehlt für das Thema Bewegung noch eine entsprechend sichtbare institutionelle Zuordnung und Verantwortungsübernahme, insbesondere, wenn man es mit dem Handlungsfeld Ernährung vergleicht, einem weiteren für die Gesundheitsförderung der Bevölkerung wichtigen Bereich. Für die Ernährung gibt es ein eigenes Ministerium, und mit der deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) und dem Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) gleich zwei große bundesfinanzierte Einrichtungen mit der Aufgabe, sich um die Förderung gesunder Ernährung in der Bevölkerung zu kümmern. Für Bewegung fehlt - trotz der hervorragenden Evidenzlage - ein entsprechendes Pendant.


Welche Bedeutung hat die ressortübergreifende Zusammenarbeit für eine erfolgreiche Bewegungsförderung?

Es reicht nicht aus, den Menschen nur zu sagen, dass sie sich mehr bewegen sollen, auch wenn die Aufklärung über die gesundheitlichen Vorteile von Bewegung zweifellos wichtig ist. Die Crux liegt darin, dass wir Menschen entwicklungsgeschichtlich bedingt dazu neigen, körperliche Aktivität eher zu reduzieren, um vermeintlich „unnötigen“ Energieverbrauch zu vermeiden.

Unter den Bedingungen unseres modernen Alltags führt diese biologische Tendenz jedoch häufig zu Bewegungsmangel. Mehr Bewegung entsteht daher vor allem dann, wenn sich daraus unmittelbare persönliche Vorteile ergeben - etwa das Erleben von Selbstwirksamkeit in Bezug auf das eigene Wohlbefinden oder sozialer Zugehörigkeit, oder praktische Alltagserleichterungen, wie die leichter erreichbare nächste Einkaufsgelegenheit.

Entscheidend ist somit, dass strukturelle Umweltbedingungen das Bewegungsverhalten unterstützen: eine bewegungsförderliche Gestaltung der Arbeitswelt, ein Alltag, der körperliche Aktivität mühelos integriert, sowie eine Verkehrsinfrastruktur, die es ermöglicht, den Arbeitsplatz, die Schule oder Sporteinrichtungen durch aktive Mobilität - zu Fuß oder mit dem Rad - unkompliziert zu erreichen.

Durch diese Beispiele wird deutlich, dass Bewegungsförderung eine komplexe gesellschaftliche Aufgabe ist, die nicht allein durch den Gesundheitssektor bewältigt werden kann. Sie erfordert die Zusammenarbeit unterschiedlicher Politik- und Lebensbereiche - neben Gesundheit und Sport insbesondere auch Bildung, Arbeitswelt, Stadt- und Verkehrsplanung, Soziales, Umwelt und Wirtschaft.

Nur wenn diese Ressorts gemeinsam handeln und ihre jeweiligen Einflussmöglichkeiten auf das Bewegungsverhalten verzahnen, kann ein Umfeld entstehen, das körperliche Aktivität erleichtert statt erschwert. Ein umfassender, integrierter und ressortübergreifender Ansatz ist daher notwendig, um die körperliche Aktivität in der Bevölkerung zu erhöhen und sitzendes Verhalten zu reduzieren. Bewegungsförderung sollte Kooperationen über alle Ebenen und zwischen allen relevanten Akteuren hinweg stärken - getragen von einer gemeinsamen Vision, die vielfältigen, multiplikativen Vorteile einer aktiveren Gesellschaft zu realisieren. Durch ein solches politikfeldübergreifendes Vorgehen können auch vielfältige Win-Win-Konstellationen nutzbar gemacht werden, so führt beispielsweise ein aktiver Transport zu mehr Gesundheit bei gleichzeitig deutlich reduzierter Belastung von Umwelt und Klima.


Welche konkreten Governance- oder Koordinationsstrukturen wären aus Ihrer Sicht besonders wirkungsvoll?

Bislang wird das Thema Bewegungsförderung als Querschnittsaufgabe betrachtet und an verschiedenen Stellen im Bereich der Gesundheitsförderung genannt. Allerdings sind die Zuständigkeiten auf den politischen Ebenen und in den einzelnen Sektoren häufig unscharf; es fehlt eine klare Verantwortlichkeit, die es künftig zu schaffen gilt. Dafür liegen verschiedene Lösungsansätze vor, wie sie beispielsweise Anfang dieses Jahres im Papier der Arbeitsgruppe „Bewegung, Sport und Gesundheit“ der BVPG formuliert wurden.

Dazu gehört vor allem die Schaffung einer zentralen Institution für Bewegungsförderung in Deutschland - analog zu den seit langem etablierten Strukturen im Bereich Ernährung. Ein solches Nationales Kompetenzzentrum für Bewegungsförderung wäre eine koordinierende Instanz, die die verschiedenen relevanten Akteure über Politikebenen und Sektorengrenzen hinweg zusammenbringt, nachhaltige Maßnahmen entwickelt, implementiert und verbreitet, und diese Maßnahmen im Überblick behält und systematisch evaluiert.

Grundlage für dessen Arbeit könnte eine bundespolitisch entwickelte und verankerte Nationale Agenda für Bewegungsförderung darstellen. Diese würde die Basis für Maßnahmen auf allen politischen Ebenen bilden und jeweils klare Verantwortlichkeiten zuweisen. In diesem Zuge müssten zudem konkrete, quantitative Ziele mit einem verbindlichen Zeitrahmen benannt werden. Damit würde auch ein systematisches Monitoring und die Bewertung von Fortschritten möglich.

Im besten Falle gäbe es darüber hinaus eine gesetzliche Verpflichtung zur Berücksichtigung von Bewegungsförderung in den verschiedenen Politikbereichen. Zunächst erscheint jedoch auch die Fortführung des Runden Tisches „Bewegung und Gesundheit“ notwendig, um die benannten strukturellen Veränderungen voranzutreiben.Und selbstverständlich braucht es für Maßnahmen dieser Art eine verlässliche Finanzierung - ohne sie geht es nicht.


Derzeit werden die Nationalen Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung (NEBB-Update) aus dem Jahr 2016 aktualisiert und weiterentwickelt - die BVPG beteiligt sich im Praxisbeirat des Projektes. Was sind die zentralen Ziele des NEBB-Update-Projekts, und wie knüpft es an die bisherigen Ergebnisse der NEBB-Studien an? Welche neuen Zielgruppen werden mit dem Update adressiert?

Das derzeit laufende NEBB-Update verfolgt das Ziel, die bisherigen Nationalen Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung (NEBB) von 2016 an den aktuellen wissenschaftlichen Stand anzupassen und zu erweitern. Im Zentrum steht dabei die Berücksichtigung der aktuellen WHO-Empfehlungen, die Integration neuer Evidenz auf Basis systematischer Übersichtsarbeiten und die Berücksichtigung von internationalen Empfehlungen.

Auf dieser Grundlage sollen erneut zwei Bausteine entstehen: Empfehlungen zur Bewegung selbst und Empfehlungen zur Bewegungsförderung. Damit knüpft das Projekt unmittelbar an die Struktur und die Ergebnisse der NEBB-Studien von 2016 an, führt diese jedoch deutlich weiter, indem nun sowohl Qualitätsaspekte von Bewegung als auch Querschnittsthemen, wie die gesundheitliche Chancengleichheit oder Planetary Health, eine wesentlich größere Rolle spielen.

Zugleich wird der Adressatenkreis erweitert. Während die bisherigen Empfehlungen bereits zentrale Bevölkerungsgruppen adressierten, schließt das Update nun auch bislang wenig berücksichtigte Gruppen systematisch ein: Menschen mit Behinderung, hochbetagte bzw. gebrechliche ältere Menschen sowie Schwangere und Frauen nach der Entbindung. Dadurch wird eine Lücke geschlossen und es entsteht eine feinere Differenzierung der Empfehlungen über den gesamten Lebenslauf hinweg.

Methodisch folgt das NEBB-Update einem zweiphasigen, mehrschrittigen Vorgehen. In der ersten Phase (2025-2026) werden im Rahmen eines Evidenz-Updates internationale Leitlinien, politische Dokumente und systematische Reviews gebündelt und bewertet, um daraus Entwürfe der aktualisierten Empfehlungen abzuleiten. In der zweiten Phase (ab 2026) wird dieses wissenschaftliche Fundament durch einen Beteiligungsprozess für den deutschen Umsetzungskontext spezifiziert. Rund 100 Akteurinnen und Akteure aus relevanten Sektoren können damit ihre Praxisexpertise einbringen, begleitet von verschiedenen Beratungsgremien, die ihre Expertise aus Wissenschaft und Praxis in den Prozess einbringen und so zur Qualitätssicherung beitragen.

Die Ergebnisse orientieren sich wieder an der genannten Doppelstruktur: Zum einen entstehen aktualisierte Bewegungsempfehlungen für die oben genannten Bevölkerungsgruppen. Zum anderen werden sektorenspezifische und intersektorale Empfehlungen für zentrale Handlungsfelder wie Bildung, Arbeit, Gesundheit, Sport/Freizeit, Stadtplanung und Verkehr entwickelt.

Querschnittsthemen wie Chancengleichheit, Planetary Health und Krisenresilienz werden dabei integrativ berücksichtigt. Bis Anfang 2027 soll eine redaktionell ausgearbeitete Gesamtempfehlung vorliegen, die eine evidenz- und kontextbasierte Grundlage für Politik und Praxis bietet. Das NEBB-Update zielt damit darauf ab, zielgruppengerechte und nachhaltig umsetzbare Impulse für die Bewegungsförderung zu schaffen, die eine messbare gesellschaftliche Wirkung entfalten können.


Wie sollen die für Anfang 2027 erwarteten Ergebnisse in bestehende Strukturen der Bewegungsförderung - etwa in Kommunen, im Gesundheitswesen oder in Sportvereinen - einfließen? Was sind die größten Herausforderungen?

Für die Integration der Empfehlung bzw. für deren Umsetzung in bestehende Strukturen ist aus unserer Sicht zunächst der genannte Beteiligungsprozess von besonderer Bedeutung. Ziel ist es, die Entwürfe der auf Basis wissenschaftlicher Evidenz formulierten Empfehlungen in konkrete, für die jeweiligen Handlungsfelder handhabbare Empfehlungen zu „übersetzen“.

Zu diesem Zweck laden wir Expertinnen und Experten aus verschiedenen Sektoren wie zum Beispiel aus den Bereichen Gesundheit, Sport, Verkehr oder Arbeit in Arbeitsgruppen ein, in denen die vorliegenden Entwürfe diskutiert und bedarfsgerecht weiter ausgearbeitet werden sollen. In die Planung und Umsetzung dieses Prozesses fließt zudem die wertvolle Expertise und Unterstützung der Kolleginnen und Kollegen aus unserem Praxisbeirat, in dem ja auch die BVPG beteiligt ist, und dem wissenschaftlichen Beirat ein.

Die dann Anfang 2027 fertig gestellten Empfehlungen müssen anschließend möglichst breit bekannt gemacht werden. Dazu ist bereits ein enger Austausch mit dem BIÖG im Gange, um geeignete Formate und Verbreitungswege festzulegen.

Eine langfristig wirksame und nachhaltige Umsetzung der Empfehlungen erfordert schließlich die bereits oben beschriebene politische Unterstützung, indem Strukturen für Bewegungsförderung tatsächlich gestärkt werden - so, wie es im Policy Paper und im Executive Summary „Bewegung, Sport und Gesundheit“ der BVPG bereits dargestellt ist.


Wie lassen sich Bewegung und Sport stärker mit anderen Präventionsfeldern - wie Ernährung oder mentale Gesundheit - verzahnen?

Maßnahmen der Bewegungsförderung sollten sinnvollerweise auch mit anderen Schwerpunkten der Gesundheitsförderung abgestimmt werden - vor allem, um potenzielle komplementäre Effekte zu nutzen, wie etwa die direkten positiven Wirkungen auf die mentale Gesundheit oder die unterstützende Wirkung bei Übergewicht.

Im Hinblick auf die mentale Gesundheit erscheint es vor dem Hintergrund jüngerer Studien auch sehr sinnvoll, zielgerichtete Bewegungsangebote für Menschen mit psychischen Erkrankungen in der Gesundheitsversorgung nutzbar zu machen.

Insgesamt ist dabei jedoch wichtig, die eigene Logik der Bewegungsförderung zu berücksichtigen. Dabei ist es Ziel, ein Verhalten zu etablieren, das bislang noch nicht umfassend ausgeübt wird. Dies unterscheidet Bewegungsförderung deutlich von Ansätzen der Förderung gesunder Ernährung, bei denen es darum geht, ein Verhalten zu beeinflussen, das ohnehin tagtäglich ausgeführt wird bzw. werden muss.

Diese Unterscheidung ist wichtig, wenn die Themen Bewegung und Ernährung „gemeinsam gedacht“ werden sollen. In beiden Fällen geht es aber auch darum, die Möglichkeiten für eine - gegebenenfalls auch gesetzliche - Regulierung der Rahmenbedingungen zur Förderung der jeweiligen Verhaltensweisen auszuloten und zu nutzen.


Welche langfristigen Entwicklungen erwarten Sie für die Bewegungsförderung in Deutschland, insbesondere im Hinblick auf den demografischen Wandel und die Digitalisierung?

Auch vor dem Hintergrund des demografischen Wandels gewinnt die Bewegungsförderung in Deutschland zunehmend an Bedeutung. Ältere Menschen weisen im Durchschnitt ein höheres Risiko für chronische Erkrankungen, Bewegungsmangel und damit verbundene Gesundheitskosten auf.

Gleichzeitig können diese durch regelmäßige Bewegung und Training ihre körperliche Funktions- und Leistungsfähigkeit noch lange aufrechterhalten. Dadurch bleiben sie mobil, und Pflegebedürftigkeit kann oftmals verhindert oder deutlich hinausgezögert werden.

Zudem verändert der demografische Wandel Lebensräume und Infrastruktur - etwa durch den verstärkten Bedarf an barrierefreien Bewegungsräumen oder altersgerechten Dienstleistungen. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, Maßnahmen der Bewegungsförderung anzupassen und in unterschiedlichen Umgebungen wie Wohnquartieren, Pflegeeinrichtungen oder Freizeitkontexten wirksam umzusetzen. Es besteht ein wachsender Bedarf an zielgruppenspezifischen Angeboten für ältere Menschen sowie für Personen mit chronischen Erkrankungen, Beeinträchtigungen oder Gebrechlichkeit.

Auch der Mangel an medizinischem Fachpersonal stellt eine erhebliche Herausforderung für die langfristige Stabilität der Gesundheitssysteme dar. In diesem Zusammenhang können auch digitale Interventionsformen eine sinnvolle Unterstützung sein, etwa indem sie Zugänge erleichtern oder einzelne Prozesse entlasten. Sie können Menschen dabei helfen, gesundheitsförderliche Verhaltensweisen zu entwickeln und aufrechtzuerhalten, ersetzen jedoch nicht die persönliche Betreuung.

Parallel dazu besteht die Möglichkeit, das vorhandene Fachwissen im Gesundheits- und Bewegungsbereich besser zu nutzen. Viele Sporttherapeutinnen und -therapeuten sowie entsprechend qualifizierte Physiotherapeutinnen und -therapeuten könnten ihre Tätigkeitsfelder erweitern und sich stärker in der Gesundheitsvorsorge und der Förderung körperlicher Aktivität engagieren.

Eine solche Verschiebung und Erweiterung beruflicher Zuständigkeiten könnten wesentlich zur Bewältigung der aktuellen Herausforderungen im Gesundheitswesen beitragen. Digitale Interventionen können diesen Prozess flankieren, sei es als ergänzendes Instrument oder als unterstützende Plattform zur Förderung körperlicher Aktivität. Die primäre Ansprechperson sollte jedoch weiterhin eine qualifizierte Bewegungsfachkraft bleiben, die in der Förderung körperlicher Aktivität geschult ist und eine individuelle Beratung, Sicherheit sowie langfristige Verbindlichkeit gewährleistet.


Wie beeinflussen zunehmendes Übergewicht und steigender Medienkonsum das Bewegungsverhalten in Deutschland?

Beide Aspekte stehen in einem direkten Zusammenhang zum Bewegungsmangel, zum einen als mögliche Folge, zum anderen als mögliche Ursache. Dabei ist ausreichende körperliche und sportliche Aktivität zum Beispiel bei Kindern und Jugendlichen ein besonders wichtiger Faktor für den täglichen Gesamtenergieverbrauch und für die Gesundheitsförderung.

Eine wirksame Bewegungsförderung kann einem Beitrag zur Vermeidung von Übergewicht leisten und Sport sowie Bewegung bilden gute Alternativen zu Bildschirmzeiten. Neben den direkten individuellen gesundheitsförderlichen Wirkungen können damit vielfältige weitere positive Wirkungen auf das soziale Miteinander, das gemeinsame Erleben von Freude und Spaß im sportlichen Tun, und damit insgesamt für den sozialen Zusammenhalt erzielt werden.


Die Fragen stellten Inke Ruhe und Ulrike Meyer-Funke, Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V. (BVPG).

Weitere Informationen zur Statuskonferenz „Bewegung, Sport und Gesundheit“ finden Sie hier.


Prof. Dr. Klaus Pfeifer | Lehrstuhl für Sportwissenschaft mit dem Schwerpunkt Bewegung und Gesundheit an der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), u. a. Mitglied der Expertengruppe für „Bewegungsförderung im Alltag“ des Bundesministeriums für Gesundheit, Wissenschaftlicher Beirat des Deutschen Verbands für Gesundheitssport und Sporttherapie e.V. (DVGS), Sprecher der AG Bewegungstherapie in der Deutschen Gesellschaft für Rehabilitationswissenschaften e.V. (DGRW, 2009-2019), Mitglied des Vorstands der Deutschen Gesellschaft für Rehabilitationswissenschaften, Mitglied im Kuratorium für den DOSB-Wissenschaftspreis, Mitglied im Kuratorium der Boxberger-Stiftung Bad Kissingen.


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