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Executive Summary Gesundheitliche Chancengerechtigkeit

Gesundheitliche Chancengerechtigkeit — BVPG-Empfehlungen für Politik und Praxis

Die BVPG zeigt in dem Executive Summary „Gesundheitliche Chancengerechtigkeit“ konkrete Wege auf, wie gesundheitliche Ungleichheiten abgebaut und gesellschaftliche Teilhabe und Resilienz nachhaltig gestärkt werden können. Die Empfehlungen können direkt für die politische Umsetzung genutzt werden.

Flüchtlingsgruppe mit kleinem Jungen
© Lydia Geissler - Fotolia.com

 

Gesundheitliche Chancengerechtigkeit ist für Teilhabe, Lebensqualität und eine resiliente, stabile Gesellschaft essenziell. Dennoch bestehen nach wie vor erhebliche Defizite, insbesondere für strukturell und sozioökonomisch benachteiligte Gruppen. Studien belegen, dass bereits in frühen Lebensphasen Ungleichheiten entstehen und sich über das gesamte Leben hinweg auf Wohlbefinden und Lebenserwartung auswirken. Auch der gesellschaftliche Zusammenhalt wird hierdurch beeinträchtigt.


Zentrale Herausforderungen

Die COVID-19-Pandemie sowie aktuelle gesellschaftliche und politische Krisen haben bestehende Ungleichheiten verschärft. Armut, Bildungsunterschiede und begrenzter Zugang zu Gesundheitsangeboten führen in benachteiligten Gruppen zu deutlich höheren Krankheitslasten. Gleichzeitig sind Betroffene oft nicht ausreichend in politische Entscheidungs- und Umsetzungsprozesse einbezogen.


Wie kann gesundheitliche Chancengerechtigkeit gestärkt werden?

Unter der Leitung von BVPG-Vorstandsmitglied Prof. Dr. Dagmar Starke hat die BVPG-Arbeitsgruppe „Gesundheitliche Chancengerechtigkeit“ evidenzbasierte Empfehlungen für politische Entscheidungsträger erarbeitet. Diese wurden nun als Executive Summary auf einer Seite zusammengefasst. Im Folgenden werden exemplarisch drei zentrale Empfehlungen vorgestellt, die den Kern der Handlungsempfehlungen widerspiegeln:

  • Verbindliche Gesundheitsfolgenabschätzungen
    Bei allen relevanten politischen Gesetzes- und Planungsvorhaben sollen verpflichtende Gesundheitsfolgenabschätzungen (Health Impact Assessments) durchgeführt werden, um den Einfluss geplanter Maßnahmen auf gesundheitliche Gleichheit frühzeitig zu erkennen und steuern zu können.

  • Stärkung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes
    Der Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) muss nachhaltig aufgestellt und krisenfest finanziert sein, um insbesondere in benachteiligten Stadtteilen bedarfsgerechte Präventions- und Versorgungsangebote anbieten zu können. Nur eine verlässliche Finanzierungsbasis erlaubt Kontinuität und Qualität in der Versorgung.

  • Community- und Partizipationsansätze
    Die Entwicklung und Umsetzung von Präventionsmaßnahmen muss stärker partizipativ erfolgen - also unter aktiver Einbindung der betroffenen Gruppen. Community-orientierte Ansätze fördern individuell passende Lösungen und stärken Demokratie, Toleranz, Inklusion und gesellschaftliche Resilienz.

Gesundheitliche Chancengerechtigkeit gemeinsam sichern

Gesundheitliche Chancengerechtigkeit ist ein zentraler Auftrag für Politik, Praxis und Gesellschaft. Die Empfehlungen der BVPG bieten einen Handlungsrahmen für die notwendige Umsetzung. Sie sind Voraussetzung für eine gerechtere, widerstandsfähigere Gesellschaft und gelebte Demokratie. Weiterführende Informationen bieten das BVPG-Policy Paper der 21. Legislaturperiode und die ausführlichen AG-Empfehlungen „Gesundheitliche Chancengerechtigkeit“ (PDF) sowie das Interview mit Dr. Kirsten Kappert-Gonther „Zukunft gestalten - mit den evidenzbasierten Empfehlungen der BVPG“.