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Klima und Gesundheit

Handlungsempfehlungen für klimagesunde Settingprävention

Mit Unterstützung des Verbandes der Privaten Krankenversicherung e.V. (PKV-Verband) – einer Mitgliedsorganisation der BVPG – wurden im Projekt „Klimagesunde Settingprävention“ (KliGeS) Ansätze der Prävention und Gesundheitsförderung in Lebenswelten mit Bezug zu Klimafolgen empirisch untersucht und entsprechende Handlungsempfehlungen entwickelt.

Trockener Feldboden
© Holger - stock.adobe.com

 

Der Klimawandel gilt als die größte Gesundheitsbedrohung des 21. Jahrhunderts, denn die daraus resultierenden Umweltfolgen belasten die Gesundheit aller Menschen. Extreme Hitze oder Kälte, hohe UV- und Feinstaubbelastungen, Naturkatastrophen und Pandemien können beispielsweise zu Herz-Kreislauf-Beschwerden, Allergien oder Verletzungen, aber auch zu psychischen Erkrankungen führen. Der Schutz der Gesundheit vor den Folgen des Klimawandels ist daher – wie der Klimaschutz selbst – eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.


Das Projekt KliGeS

Im Projekt „Ansätze für eine klimagesunde Settingprävention“ (kurz: KliGeS) haben Expertinnen und Experten der Berlin School of Public Health (BSPH), des Berliner Instituts für Gesundheits- und Sozialwissenschaften (BIGSo) und des Europa-Instituts für Sozial- und Gesundheitsforschung an der Alice Salomon Hochschule Berlin mit Unterstützung des PKV-Verbandes – einer Mitgliedsorganisation der BVPG – untersucht, wie klimabedingte Gesundheitsrisiken im Kontext von Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten, also z. B. in Kommunen, Kindertagesstätten, Schulen, Tagespflege- und Pflegeeinrichtungen, vermieden werden können.

Ziel des Projektes war es, resiliente Systeme bzw. Strukturen zu finden, die lernen, mit den klimatischen Anforderungen so umzugehen, dass die Bevölkerung geschützt wird und sich selbst schützen kann. Dazu wurden vor allem Instrumente und Methoden gesucht, die die Akteure selbst anregen und befähigen, ihre Lebenswelten gesundheitsförderlich zu gestalten: zum Beispiel eine Leitbildentwicklung zur gesunden klimaneutralen Schule oder zur klimaresilienten Kindertagesstätte. Die recherchierten Praxisbeispiele bezogen sich z. B. auf die Gemeinschaftsverpflegung, die Einrichtung von Trinkbrunnen oder die Anpassung von Alltagsaktivitäten an die Temperaturen. Neben der Maßnahme selbst wurden auch die Prozesse analysiert, die zur Entwicklung von Lösungsansätzen geführt haben.

Aus den Ergebnissen konnten Handlungsempfehlungen zu Informationsleistungen, Beratungsleistungen, Qualifizierungsleistungen, Motivationsleistungen, Leistungen zur Kompetenzvermittlung und Vernetzungsleistungen abgeleitet werden.

In einem nächsten Schritt werden die vorliegenden Handlungsempfehlungen nun im „Praxisprojekt KliGeS – Klimagesunde Settings“ erprobt.

In der ersten Phase (04/2023-03/2025) werden in den Settings Kindertagesstätte und Pflegeeinrichtung Maßnahmen zur Klimagesundheitsförderung partizipativ entwickelt, umgesetzt und evaluiert sowie der Prozess einer gesundheitsförderlichen Organisationsentwicklung angestoßen. Nach Abschluss der ersten Projektphase werden in einer Folgelaufzeit (04/2025-03/2027) weitere Settings vulnerabler Gruppen mit fünf Einrichtungen sowie Kommunen adressiert. Wesentlicher Bestandteil von KliGeS ist der Aufbau eines Kooperationsnetzwerkes aus Forschung und Praxis.


Weitere Informationen zu dem Projekt sind hier zu finden.