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Repräsentative Studie

DKV-Report 2023: „Wie gesund lebt Deutschland?“

Der aktuelle Report der Deutschen Krankenversicherung AG (DKV) zeigt eine Reihe besorgniserregender gesundheitlicher Entwicklungen. Die meisten Deutschen sitzen von Jahr zu Jahr länger und erreichen die Bewegungsempfehlungen, die aus Ausdauer- und Muskelaktivität bestehen, nicht. Und auch die Ergebnisse zum psychischen Wohlbefinden sind beunruhigend.

Frau sitzt an Schreibtisch und fasst sich an Nacken und Rücken
© NDABCREATIVITY - stock.adobe.com

 

Im Auftrag der Deutschen Krankenversicherung AG (DKV) hat das Institut für Bewegungstherapie und bewegungsorientierte Prävention und Rehabilitation der Deutschen Sporthochschule Köln in Zusammenarbeit mit dem Institut für Sportwissenschaften der Julius-Maximilians-Universität Würzburg auch 2023 die seit mehr als 13 Jahren etablierte Studienreihe zu den Lebensgewohnheiten der Bundesbürger durch das Meinungsforschungsinstitut Ipsos durchgeführt und ausgewertet.

Im Zeitraum von Mitte Februar bis Mitte März 2023 wurden insgesamt 2.800 Menschen bundesweit mittels leitfaden- und computergestützten Telefoninterviews repräsentativ befragt. Schwerpunkt der Befragung ist der individuelle Lebensstil mit Blick auf das Gesundheits- und Bewegungsverhalten der Menschen.


Weniger als ein Fünftel erreicht die Kriterien für ein gesundes Leben

Nur 17 Prozent der Befragten erfüllen die Kriterien für ein gesundes Leben in den fünf Lebensbereichen: körperliche Aktivität, Ernährung, Rauchen, Alkohol und Stressempfinden. Männer erreichen diese Kriterien seltener als Frauen (14 Prozent vs. 20 Prozent), Erwachsene im mittleren Erwerbsalter (30-45 Jahre) seltener als Jüngere oder Ältere.

Nur 38 Prozent erreichen die kombinierten Bewegungsempfehlungen von Ausdauer- und Muskelaktivität. Dabei gelten Bewegung im Alltag sowie ein strukturiertes Ausdauer- und Muskeltraining zu den wertvollsten und effektivsten Strategien gegen viele chronische Lebensstil-Erkrankungen wie Diabetes Typ 2, Herz-Kreislauf- sowie verschiedene Krebs-, muskuloskelettale (z. B. Arthrose, Osteoporose) und auch psychische Erkrankungen wie zum Beispiel Depression.

Hinzu kommt, dass die durchschnittliche Sitzzeit an Werktagen in den letzten Jahren kontinuierlich zunimmt. Jede Bürgerin bzw. jeder Bürger sitzt durchschnittlich 9,2 Stunden am Tag und hat die Sitzzeit damit kontinuierlich um rund 1,5 Stunden in den letzten sieben Jahren der Erhebungen erhöht. Junge Erwachsene (18- bis 29-Jahre) sitzen mit mehr als 10 Stunden pro Tag am längsten.

Auch die erhobenen Werte zum psychischen Wohlbefinden sind alarmierend: Jeder vierte Befragte (25 Prozent) ist aufgrund eines niedrigen subjektiven psychischen Wohlbefindens potenziell depressionsgefährdet. Frauen sind mit 29 Prozent häufiger betroffen als männliche Befragte (22 Prozent).

Die Studienleiter weisen darauf hin, dass die Verantwortung für eine Verbesserung dieser Situation nicht ausschließlich bei dem Einzelnen liegt, sondern auch Politik, Gesellschaft und Wirtschaft gefragt sind.