Initiative Gesundheit und Arbeit
Arbeit im Wandel - Unternehmenskultur und New Work
Der iga.Report 47 widmet sich dem Schwerpunkt „Unternehmenskultur und New Work“. Er betrachtet den kulturellen Wandel in Unternehmen unter dem Einfluss von New Work. Die Unternehmenskultur ist ein wichtiger Aspekt für Prävention und Gesundheitsförderung. In Interviews mit Unternehmen zeigt der Report, wie Veränderungsprozesse gestaltet werden.
„New Work“ steht für Veränderungen und die Neugestaltung von Arbeit aufgrund von Globalisierung und Digitalisierung und einem Wertewandel in der Arbeitswelt. Bedeutsame Werte sind u. a. Wertschätzung, Partizipation und Transparenz im Betrieb. Mit ihnen geht ein Wandel der Arbeitsgestaltung, des Führungsverhaltens, der Organisationsstrukturen und der Unternehmenskultur einher.
Der iga.report 47 greift den Aspekt der Unternehmenskultur, also die gemeinsam gelebten und akzeptierten Werte innerhalb eines Unternehmens, an denen sich das Handeln aller Beteiligten orientiert, heraus und zeigt anhand von Erklärungsmodellen die theoretischen Hintergründe auf, mit denen die Kultur in einem Unternehmen beschrieben werden kann.
Unternehmenskultur - Bedeutung für Prävention und Gesundheitsförderung
Die sich wandelnden Ansprüche und Anforderungen von Beschäftigten an die Arbeitswelt tragen dazu bei, dass Prävention und Gesundheitsförderung mehr Beachtung in Unternehmen finden und sogar zu Aushängeschildern für attraktive Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen werden können. Aus Unternehmenssicht beeinflusst die Gesundheit von Beschäftigten deren Leistungsfähigkeit und Motivation. Schon allein daher stellen Prävention und Gesundheitsförderung einen zu beachtenden Faktor für den Unternehmenserfolg dar und sind für Unternehmen bedeutsam.
Die Unternehmenskultur entscheidet maßgeblich darüber, welchen Stellenwert Gesundheit und Sicherheit in einem Unternehmen und welche Erfolgsaussichten Prävention und Gesundheitsförderung haben.
Die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden von Beschäftigten stehen in einem engen Zusammenhang mit der Art der Unternehmenskultur. Gemeinsame Normen und Werte, konstruktiver Umgang mit Konflikten sowie ein fairer Umgang untereinander gehen mit einem höheren Wohlbefinden einher. Fehlzeiten dagegen konnten mit Teamkonflikten, Führungsdefiziten und weniger beschäftigtenorientierter Unternehmenskultur in Verbindung gebracht werden.
Es lohnt sich also, in eine gesundheits- und sicherheitsorientierte Unternehmenskultur zu investieren, da diese auch das Unfallrisiko in Unternehmen signifikant reduzieren kann.
Weiterhin fasst der iga.report 47 die Ergebnisse von zwölf Unternehmensinterviews zusammen, die der Frage nachgegangen sind, was Unternehmen unter dem Schlagwort „New Work“ verstehen und welche Maßnahmen sie dieser zuordnen. Weiterhin wurde untersucht, welche Rolle dabei der Unternehmenskultur zugeschrieben wird. Es konnten drei unterschiedliche Ansatzpunkte von Unternehmen für die angestrebten Veränderungen zu „New Work“ identifiziert werden:
- Der Mensch im Fokus - Veränderungen zielten hauptsächlich auf den Umgang und die Förderung der Beschäftigten ab. Das Erkennen und die Förderung von Stärken wurden betont.
- Die Struktur im Fokus - Innerbetriebliche Rahmenbedingungen wurden an äußere Anforderungen angepasst. Die Anpassungen erfolgten auf der faktischen Ebene („Welche Strukturen sind nötig?“) und auf der emotionalen Ebene („Wie können die Beschäftigten mitgenommen werden?“).
- Anpassung auf allen Ebenen - Veränderungsansätze fanden auf unterschiedlichen Ebenen statt, wobei Ansatzpunkte die Beschäftigten, Führungskräfte oder die Struktur sein konnten.
Der Wandel in den Unternehmen war ein kontinuierlicher Prozess, der sich über einen längeren Zeitraum erstreckte und in dem viele unterschiedliche kleine Veränderungen stattfanden.
Hier geht es zu dem iga Report 47 „Unternehmen im Wandel - Unternehmenskultur und New Work“.
Eine Übersicht der bisherigen iga.Reporte finden Sie hier.