Nationale Präventionskonferenz
NPK legt zweiten Präventionsbericht vor
Alle vier Jahre legt die Nationale Präventionskonferenz (NPK) dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) einen Bericht über die Entwicklung von Gesundheitsförderung und Prävention vor. Ende Juni 2023 hat die NPK dem BMG den zweiten Präventionsbericht seit Einführung des Präventionsgesetzes 2015 übergeben.
Im Präventionsbericht stellt die NPK dar, wie sich das auf dem Präventionsgesetz basierende Engagement der Sozialversicherungsträger und der Privaten Krankenversicherung in der Prävention und Gesundheitsförderung seit dem ersten – im Jahr 2019 vorgelegten – Präventionsbericht entwickelt hat. Der Bericht, wie auch das dem Bericht zugrunde liegende Konzept, die Erhebungsergebnisse und die eingebrachten Erfahrungen sowie Perspektiven zahlreicher Akteure, wurde in der NPK unter Beteiligung eines wissenschaftlichen Beirats und des Robert-Koch-Institut in einem mehrstufigen Prozess beraten. Der Präventionsbericht dient u. a. als Grundlage zur Weiterentwicklung der nationalen Präventionsstrategie.
Der zweite NPK-Präventionsbericht zeigt, dass die stimmberechtigten NPK-Mitglieder im Rahmen ihrer gesetzlichen Aufträge und ihrer Möglichkeiten als Akteure auf Bundesebene ihre sich aus dem Präventionsgesetz ergebenden Aufträge erfüllen und ihr Engagement fortlaufend weiterentwickeln. Sie engagieren sich im Sinne der Bundesrahmenempfehlungen (BRE) und erproben z. B. mit dem NPK-Vorhaben „Psychische Gesundheit im familiären Kontext” und „Gesundheitsförderung und Prävention in der Pflege” zu zwei relevanten Public-Health-Themen modellhaft, wie im Rahmen der nationalen Präventionsstrategie eine gesamtgesellschaftliche Zusammenarbeit gelingen kann. Durch die Evaluation dieser Vorhaben sollen hemmende und förderliche Faktoren sowie Ansatzpunkte zur Stärkung gesamtgesellschaftlicher und politikfeldübergreifender Zusammenarbeit im Bereich von Prävention sowie Gesundheits-, Sicherheits- und Teilhabeförderung identifiziert werden.
Auf Basis umfangreicher empirischer Untersuchungen zeigt der Bericht, dass sich im Rahmen der Landesrahmenvereinbarung (LRV) nach mittlerweile etwa sechs- bis siebenjährigem Bestehen vielfältige Kooperationsstrukturen entwickelt haben. Die Beteiligten arbeiten unter dem Dach der LRV produktiv und vertrauensvoll zusammen. Sie tragen zur Vernetzung der relevanten Akteure in den Bundesländern bei und entwickeln – je nach Bundesland – strategische Linien und/oder fördern Projekte und Programme zur Prävention und Gesundheitsförderung im Rahmen ihres jeweiligen gesetzlichen Auftrags. Entsprechend wirken sie insbesondere auf die Förderung gesundheitlicher Chancengleichheit hin. Im Zusammenspiel der Akteure konnten Aktivitäten – trotz der Einschnitte und Herausforderungen während der COVID-19-Pandemie – erfolgreich fortgesetzt und somit die Prävention und Gesundheitsförderung vorangebracht werden.
Präventionsforum und Weiterentwicklung der BRE
Das Präventionsforum ist eine jährlich stattfindende Veranstaltung, die die Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V. (BVPG) im Auftrag der NPK durchführt. Eingeladen sind bundesweit agierende Organisationen und Verbände, die sich maßgeblich in der Prävention und Gesundheitsförderung engagieren. Die Veranstaltung dient dem Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen der NPK, ihren Mitgliedsorganisationen und der Fachöffentlichkeit. Zudem berät das Präventionsforum die NPK. Die Ergebnisse der Präventionsforen werden dokumentiert, in der NPK beraten und in die Weiterentwicklung der BRE einbezogen. Die Präventionsforen widmen sich aktuellen Themen und Zukunftsfragen, die sowohl für die Weiterentwicklung der Prävention und Gesundheitsförderung als auch der BRE und LRV relevant sind. Im Jahr 2022 wurde das NPK-Papier „Gesundheit und Klima” in einem breiten partizipativen Prozess entwickelt, im Präventionsforum diskutiert und auf Basis der Beratungsergebnisse weiterentwickelt. Die NPK wird – so der Bericht – die Aufgaben der Prävention und Gesundheitsförderung im Kontext klimatischer Veränderungen in die Weiterentwicklung der BRE-Ziele aufnehmen.
Weiterhin streben die NPK-Träger an, die BRE zukünftig stärker mit der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA) abzustimmen. Das Präventionsforum 2023 kommt hier seiner Beratungsfunktion nach und setzt einen arbeitsweltbezogenen Schwerpunkt.
Die BVPG nimmt als Vertreterin des Präventionsforums als beratendes Mitglied an der NPK teil.