Pressemitteilung
BVPG-Positionspapier
BVPG veröffentlicht Positionspapier „Weiterentwicklung des Handlungsfeldes Prävention und Gesundheitsförderung"
Bonn, 19. Juni 2023
Gemeinsam mit ihren 136 Mitgliedsorganisationen hat die Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V. (BVPG) in einem partizipativen Prozess Empfehlungen für die zukünftige Ausrichtung von Prävention und Gesundheitsförderung erarbeitet und auf ihrer Mitgliederversammlung 2023 mit einem Positionspapier verabschiedet.
Eine größere Bedeutung von Prävention und Gesundheitsförderung kann nach Einschätzung der BVPG entscheidend zu einer verbesserten Lebensqualität der Bevölkerung in Deutschland beitragen, allerdings nur, wenn das Handlungsfeld fachlich, politisch und strukturell weiterentwickelt wird.
Die grundsätzliche Forderung nach Stärkung und Verankerung von Prävention und Gesundheitsförderung als eines ressortübergreifenden und vor allem die Verhältnisprävention berücksichtigenden Handlungsprinzips ist zentrales und zugleich verbindendes Element der folgenden fünf Empfehlungen des BVPG-Positionspapieres „Weiterentwicklung des Handlungsfeldes Prävention und Gesundheitsförderung":
- Das Präventionsgesetz in eine gesundheitsförderliche Gesamtpolitik einbinden: Den Health-in-and-for-All-Policies (HiAP)-Ansatz als zentralen Ansatz für eine zukunftsfähige Politik umsetzen und alle neuen Gesetzesvorhaben auf Bundes- und Landesebene auf ihre gesundheitlichen Auswirkungen hin analysieren; neue Wege der Zusammenarbeit der Ministerien schaffen, um die sektor- und ressortübergreifende Zusammenarbeit dauerhaft zu ermöglichen.
- Prävention und Gesundheitsförderung als Querschnittsaufgabe weiterentwickeln und ausbauen: Effekt- und zielorientierte Investitionen für die Prävention und Gesundheitsförderung tragen entscheidend dazu bei, menschliches Leid durch Krankheiten, Invalidität oder Pflegebedürftigkeit zu vermindern und langfristig die entsprechenden Ausgaben in diesen Bereichen zu senken. Darüber hinaus sind auch für weitere gesellschaftspolitische Bereiche - bei mittel- und längerfristiger Betrachtung - sekundäre Einsparungen zu erwarten.
- Kommunale Gesundheitsförderung weiterentwickeln: Prävention und Gesundheitsförderung sollten zu pflichtigen Aufgaben der kommunalen Selbstverwaltung und als Pflichtaufgaben in den Gesundheitsdienstgesetzen der Länder für den öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) verankert werden - und auch die Finanzierung von zielgruppenbezogenen Gesundheitsförderungsmaßnahmen vor Ort muss dauerhaft gesichert sein.
- Digitalen Fortschritt und wertebasierte Orientierung in Einklang bringen: Autonomie, Empowerment, Partizipation und soziale Gerechtigkeit - an diesen Werten orientiert sich Gesundheitsförderung. Gerade mit Blick darauf gilt es also zu prüfen, wie digitaler Fortschritt so gestaltet werden kann, dass dieser dem Menschen dient bzw. ausgeschlossen werden kann, dass er ihm schadet, denn digitale Angebote sind kein "Allheilmittel". Es muss genau differenziert werden, in welchen Bereichen digitale Angebote tatsächlich Chancen bieten. Auch sollte die Barrierefreiheit stets berücksichtigt werden.
- Ziele, Pläne, Strategien: Bestehendes sichten und Mehrfachentwicklungen vermeiden: Für die Gemeinschaftsaufgabe "Prävention und Gesundheitsförderung" sind in Deutschland viele verschiedene Akteure zuständig. Das führt zu einer bunten und kaum noch überschaubaren Vielfalt von Aktivitäten im Handlungsfeld. Gefordert ist deshalb eine bessere Integration und Koordination der Pflichten und Aufgaben, aber auch der Finanzierungs- und Evaluierungsbedarfe auf Seiten der zahlreichen unterschiedlichen Akteurinnen und Akteure und Aktivitäten.
Auf unserer Website können Sie das BVPG-Positionspapier „Weiterentwicklung des Handlungsfeldes Prävention und Gesundheitsförderung" (PDF) herunterladen.
Über die Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V.
Die BVPG mit Geschäftsstelle in Bonn wurde 1954 gegründet und ist ein gemeinnütziger, politisch und konfessionell unabhängiger Dachverband. 136 Organisationen sind Mitglied der BVPG (Stand: Mai 2023), darunter vor allem Bundesverbände des Gesundheitswesens, die einen Arbeitsschwerpunkt im Bereich „Prävention und Gesundheitsförderung“ aufweisen (z. B. die Bundesärztekammer, die Spitzenverbände der Krankenkassen sowie Verbände der Heil- und Hilfsberufe, aber auch Bildungseinrichtungen und Akademien).
Der Verband setzt sich für Strukturerhalt und Strukturverbesserungen in dem Bereich Prävention und Gesundheitsförderung in Deutschland ein. Thematische Schwerpunkte der BVPG sind die Integration von Health in All Policies in alle Politikbereiche und -ebenen, die Stärkung der Lebenswelt-/Settingorientierung und des Öffentlichen Gesundheitsdienstes sowie die Gesundheits-/Sicherheitskompetenz.
Pressekontakt
Ulrike Meyer-Funke
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit
Bundesvereinigung
Prävention und Gesundheitsförderung e.V.
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