Deutsches Institut für Urbanistik
Handlungshilfen zur gesundheitsförderlichen Stadtplanung
Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) hat mit weiteren Akteuren im Auftrag des Umweltbundesamtes die Fachbroschüre „Gemeinsam planen für eine gesunde Stadt“ entwickelt. Sie enthält Empfehlungen für die Praxis, wie gesundheitsrelevante Anliegen in städtische Planungs- und Entwicklungsmaßnahmen integriert werden können. Auf die Bedarfe benachteiligter Quartiere wird ebenfalls eingegangen.
Die Veröffentlichung „Gemeinsam planen für eine gesunde Stadt – Empfehlungen für die Praxis“ wurde vom Umweltbundesamt (UBA) in Auftrag gegeben. Entwickelt wurde die Fachbroschüre im Rahmen des Forschungsprojektes „Kooperative Planungsprozesse zur Stärkung gesundheitlicher Belange – modellhafte Erprobung und Entwicklung von Ansätzen zur nachhaltigen Umsetzung“ durch das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu), dem Büro LG Argus Berlin, der Hochschule für Gesundheit Bochum und der Medizinischen Fakultät der Universität Bielefeld.
Mangelnde Ressort übergreifende Zusammenarbeit und fehlender Einbezug der Akteure aus dem Gesundheitssektor führen dazu, dass gesundheitsrelevante Perspektiven bei kommunalen Planungs- und Entwicklungsprojekten (z. B. der Grün- und Freiraumplanung sowie der Lärmaktionsplanung) noch nicht ausreichend berücksichtigt werden. Die praxisorientierten Empfehlungen zielen auf eine bessere Einbeziehung von Gesundheitsförderung und Gesundheitsschutz in kommunalen Planungs- und Entwicklungsprozessen ab. Sie richten sich neben kommunalen Akteuren auch an politische Entscheidungsträger, Akteure der Prävention und Gesundheitsförderung, der Gesundheitsvorsorge sowie an Mitarbeitende der Sozial- und Gemeinwesenarbeit, Verbände und Krankenkassen.
Handlungsempfehlungen zur Realisierung gesundheitsfördernder Städte
In der Publikation werden zu Beginn die wesentlichen Grundlagen gesundheitsfördernder Städte vorgestellt und die in der Lärmaktionsplanung, der Grün- und Freiraumplanung sowie in der Stadt- und Entwicklungsplanung liegenden Potenziale zur Entwicklung gesunder Städte beleuchtet. Anhand von sechs Handlungsempfehlungen wird erläutert, wie bereichsübergreifende Lernprozesse zu Planungs- und Gesundheitsthemen in der Verwaltung gestaltet werden können, welche Gesundheits- und Sozialdaten hierfür berücksichtigt werden sollten und welche kommunalen Bereiche zusammenwirken müssen, um Gesundheitsaspekte erfolgreich in alle kommunalen Planungs- und Entwicklungsprozesse integrieren zu können. Empfehlungen zu notwendigen Ressourcen, zur Qualifizierung von Gesundheitsämtern hin zu aktiv planenden Gesundheitsämtern und zur Relevanz von Allianzen für Gesundheit ergänzen die Fachbroschüre.
Ebenfalls wird auf städtische Quartiere mit besonderen Herausforderungen (z. B. vulnerable Bevölkerungsgruppen in schwierigen sozialen Lagen) eingegangen und aufgezeigt, wie gesundheitliche Chancengleichheit durch eine gut aufeinander abgestimmte Planung besser realisiert werden kann. Verweise auf weiterführende Fachveröffentlichungen ergänzen die Empfehlungen.