Whitepaper des Netzwerks Altersbilder

Impulse für differenzierte Altersbilder

Altersbilder müssen differenzierter betrachtet werden, fordert das Netzwerk Altersbilder, Universität Konstanz, und hat dazu unter der Leitung von Prof. Dr. Verena Klusmann ein Whitepaper mit sechs Impulsen veröffentlicht - mitgezeichnet von der BVPG.

Mehrgenerationenfamilie liegt im Kreis
© Yuri Arcurs - Fotolia.com

 

Gesund Altern ist ein globales Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die Jahre 2021 bis 2030 sind als die „Dekade des gesunden Alterns” benannt, um das Leben älterer Menschen sowie deren soziales und räumliches Umfeld zu verbessern und deren Gesundheit zu fördern.

Damit ein gesundes Altern gelingen kann, gilt es auch, bestehende Altersbilder zu hinterfragen, denn sie haben Einfluss auf die individuelle und gesellschaftliche Entwicklung und auf die Solidarität zwischen den Generationen. Altersbilder sind persönliche und gesellschaftliche Vorstellungen vom Älterwerden, vom Altsein und von alten Menschen. Eine facettenreiche und differenzierte Sicht auf das Älterwerden verbessert das Vorsorgeverhalten und fördert die Gesundheit. Zudem zeigen aktuelle Studien, dass positive Altersbilder in jüngeren Jahren die Lebenserwartung steigern.


Whitepaper: Sechs Impulse für vielfältige Altersbilder

Basierend auf den Ergebnissen von Stakeholder-Workshops hat das Netzwerk Altersbilder unter der Leitung von Prof. Dr. Verena Klusmann, Universität Konstanz (jetzt: Hochschule Furtwangen), sechs Impulse für ein Umdenken bestehender Altersbilder formuliert. Interessierte sind aufgefordert, das Whitepaper mit dessen Forderungen in ihren Netzwerken zu platzieren und dem Thema (positiver) Altersbilder und deren Folgen mehr Bedeutung zukommen zu lassen. Das Whitepaper haben insgesamt 41 Autorinnen und Autoren, darunter auch die BVPG mit Geschäftsführerin Dr. Beate Grossmann, mitgezeichnet.

Sechs Impulse des Netzwerks für facettenreichere Altersbilder:

  1. Menschen aller Lebensalter in ihrer Vielfalt sichtbar machen - und Role Models einsetzen

  2. Auf systemische Probleme hinweisen und Veränderungen anstoßen - Alter darf nicht per se hinderlich sein und das Engagement außerhalb der Erwerbstätigkeit sollte eine höhere Anerkennung und Wertschätzung erfahren

  3. Teilhalbe ermöglichen und positive Alterskultur prägen - in bildungsfördernden Settings, im Bereich der Gesundheitsversorgung und im Handeln kommunaler Verwaltungen

  4. Einen breiten Dialog starten - um gemeinsam einseitige Altersstereotype zu entkräften

  5. Stereotype und Ageismus klar benennen und dagegen eintreten - für Ungerechtigkeiten sensibilisieren und sie abbauen

  6. Krankheit, Tod und Sterben enttabuisieren - denn diese Tabus behindern eine produktive Auseinandersetzung mit dem Älterwerden.

Auf Youtube hat das Netzwerk zudem ein Video veröffentlicht, das über die Vielfalt und Alterbildern, deren Entstehen und Auswirkungen, kurz erklärt. Weitere Informationen zum Whitepaper „Sechs Impulse für vielfältige Altersbilder” und zum Video finden Sie hier.

Das wissenschaftliche Netzwerk Altersbilder wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) von 2016 bis 2022 gefördert.


BVPG-Blog: Schwerpunkt Gesund Altern

Lesen Sie dazu auch unsere Blogbeiträge:

Prof. Dr. Eva-Marie Kessler, Professorin für Gerontopsychologie an der MSB Medical School Berlin (und eine der Autorinnen des Whitepapers): „Für eine gelingende Prävention brauchen wir eine Kultur des Alterns”.

Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Kruse, Direktor des Instituts für Gerontologie der Universität Heidelberg und Vorsitzender der Altersberichtskommission der Bundesregierung: „Gesundheitsförderung und Prävention sind in allen Lebensphasen von größter Bedeutung”.

Autor/in

Ulrike Meyer-Funke

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