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Stillen im Beruf - kenne deine Rechte

Weltstillwoche 2023 wirbt für die Vereinbarkeit von Stillen und Beruf

Mit „Stillen im Beruf - kenne deine Rechte” sollen die gesonderten Arbeitnehmerinnenrechte Stillender bekannter gemacht und das Stillen im Beruf gefördert werden. Die BVPG setzt sich im Rahmen ihrer Gremienarbeit für mehr Stillfreundlichkeit in Deutschland ein.

Frau mit Kleinkind arbeitet im Homeoffice
© shurkin_son - stock.adobe.com

 

Seit rund 30 Jahren benennt die World Alliance for Breastfeeding Action (WABA) das jährliche Motto für die internationale Weltstillwoche. Angelehnt daran legt die Nationale Stillförderung den deutschen Slogan fest. 2023 dreht sich alles um die Rechte der Stillenden im Setting Arbeitswelt.

Für Stillende gelten besondere Rechte im Beruf: Sie haben beispielsweise ein Recht auf Stillpausen während der Arbeitszeit, ihnen dürfen bestimmte Arbeiten nicht abverlangt werden und sie dürfen nicht nachts arbeiten. Jedoch kennt nicht jede Stillende die umfassenden Regelungen zum Schutz der stillenden Mutter in der deutschen Gesetzgebung. Das Motto der Stillwoche 2023 (2. bis 8. Oktober) „Stillen im Beruf – kenne deine Rechte” will für mehr Transparenz sorgen und zur besseren Vereinbarkeit von Stillen und Berufstätigkeit beitragen.


Aktionen und Materialien

Zur Weltstillwoche 2023 stehen vielfältige Aktionen und Materialien zur Verfügung:

  • Info „Muttermilch to go” mit den wichtigsten Informationen zum Umgang mit Muttermilch
  • Tipps für Arbeitgebende: „Stillfreundlichkeit im Betrieb - einfach umsetzen”
  • Nachgefragt beim Netzwerk Gesund ins Leben: Wie lassen sich Stillen und Beruf vereinbaren?

Weitere Informationen zu den Materialen finden Sie hier.

  • Social Media-Aktionen, z. B. Instagram @gesund.ins.leben mit allen relevanten Infos rund um Stillen und Beruf, Aufruf zum Teilen von Erfahrungen unter #StillenImJob; Insta-Live zur Vereinbarkeit von Stillen und Beruf mit Expertinnen und Praxisbeispielen.

  • Telefonaktion in Zeitungen: 5. Oktober 2023, von 17 bis 19 Uhr unter der kostenfreien Rufnummer 0800 - 0 60 40 00 mit den Expertinnen: Amera Hahne, Expertin zum Mutterschutz aus dem Servicetelefon des Bundesfamilienministeriums (BMFSFJ), Anja Lucas, stellvertretende Leitung der Stabsstelle Familie an der Charité - Universitätsmedizin Berlin, Prof. Dr. Katja Nebe, Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Arbeitsrecht, Recht der Sozialen Sicherheit an der Universität Halle-Wittenberg, Expertin zum Mutterschutzrecht, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates für Familienfragen.

  • Bundesweite lokale Aktionen z. B. in Babyfreundlichen Krankenhäusern, stillfreundlichen Landkreisen oder von Stillberaterinnen.

  • Fragen zum Mutterschutzgesetz beantwortet die Servicestelle des Bundesfamilienministeriums (BMFSFJ): Email: info@bmfsfjservice.bund.de /  Servicetelefon: 030 201 791 30, montags bis donnerstags von 9 bis 18 Uhr.

Unterstützende Organisationen

Folgende Akteure und Akteurinnen setzen sich für die Unterstützung Stillender ein und engagieren sich im Rahmen der Weltstillwoche 2023 für die Vereinbarkeit von Stillen und Beruf:

  • Arbeitsgemeinschaft für Geburtshilfe und Pränatalmedizin (AGG) in der DGGG e.V.
  • Berufsverband Deutscher Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC e.V. (BDL)
  • Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF)
  • Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen e.V. (BVKJ)
  • Berufsverband Kinderkrankenpflege Deutschland e.V. (BeKD)
  • berufundfamilie Service GmbH
  • Familienkasse der Bundesagentur für Arbeit
  • Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V. (BVPG)
  • Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE)
  • Deutsche Gesellschaft für Kinderzahnmedizin (DGKiZ) 
  • Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB)
  • Deutscher Hebammenverband. e.V. (DHV)
  • Frauenmilchbank-Initiative e.V.
  • Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin e.V. (GPA)
  • Gesellschaft der Kinderkrankenhäuser und Kinderabteilungen in Deutschland e.V. (GKinD)
  • La Leche Liga Deutschland e.V.
  • Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Thüringen e.V. - AGETHUR
  • Max Rubner-Institut (MRI) und Nationale Stillkommission am Max Rubner-Institut
  • Nationales Zentrum Frühe Hilfen (NZFH)
  • Verband berufstätiger Mütter e.V. (VBM)
  • Verband der Privaten Krankenversicherung e.V. (PKV)
  • Verband medizinischer Fachberufe e.V.
  • Wellcome gGmbH
  • WHO/UNICEF-Initiative Babyfreundlich e.V. (BFHI).

Gemeinsames Ziel: Stillfreundlichkeit in Deutschland verbessern

Bislang gilt Deutschland als moderat stillfreundlich. Damit sich dies ändert, wurde 2021 die Nationale Strategie zur Stillförderung verabschiedet. Sie verfolgt zwei Hauptziele: Die Stillfreundlichkeit und -motivation erhöhen und die Rahmenbedingungen dazu verbessern. Die BVPG engagiert sich seit 2020 im Akteursnetzwerk „Kommunikationsstrategie zur Stillförderung” im Rahmen der Nationalen Stillstrategie.

Die Weltstillwoche wird seit 1991 jährlich in 120 Ländern abgehalten, u. a. unterstützt von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und UNICEF. In Deutschland findet sie in der 40. Kalenderwoche statt. Mit der Weltstillwoche soll das Stillen als natürliche und selbstverständliche Ernährung für Säuglinge in den Mittelpunkt gestellt und über die positiven Effekte des Stillens informiert werden.

Die präventive Wirkung des Stillens ist wissenschaftlich belegt: Gestillte Kinder haben eine geringere Wahrscheinlichkeit für Übergewicht oder den plötzlichen Kindstod und erkranken seltener an Mittelohrentzündungen, Magen-Darm- und Atemwegsinfekten. Frauen verringern durch das Stillen ihr Risiko für Brust- und Eierstockkrebs sowie Diabetes mellitus Typ 2.

Autor/in

Ulrike Meyer-Funke