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Robert Koch-Institut

RKI-Bericht zur psychischen Gesundheit im Kindes- und Jugendalter

Der „Erkennen - Bewerten - Handeln (EBH) Schwerpunktbericht Teil 2, Kindes- und Jugendalter” des Robert Koch-Instituts (RKI) führt essenzielle Erkenntnisse zur psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zusammen. Im Fokus des Berichts stehen Risiko- und Schutzfaktoren für „psychische Auffälligkeiten” und „ADHS” mit Empfehlungen für Prävention und Gesundheitspolitik.

Kleiner Junge sitzt auf Schaukel
© Vlad - Fotolia.com

 

Der neue Schwerpunktbericht „Psychische Gesundheit in Deutschland Teil 2 - Kindes- und Jugendalter” des Robert Koch-Instituts (RKI) fokussiert zum einen die Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen, bei denen ein psychopathologisches Screening psychische Auffälligkeiten ergeben hat, und zum anderen Betroffene mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Für diese beiden epidemiologisch und gesundheitspolitisch relevanten Schwerpunktthemen bildet der Bericht nicht nur die bevölkerungsbezogenen Prävalenzen und zeitlichen Entwicklungstrends ab, sondern untersucht auch diejenigen Risiko- und Schutzfaktoren, die die psychische Gesundheit und die spätere Entwicklung beeinflussen. Darauf aufbauend werden Empfehlungen für Prävention und Gesundheitsförderung abgeleitet.

Psychische Auffälligkeiten im Kindes- und Jugendalter weisen zwar auf Entwicklungserschwernisse hin, sie münden jedoch nicht zwangsläufig in ungünstige Entwicklungsverläufe. Diagnostizierte psychische Störungen wie ADHS führen jedoch häufig zu Entwicklungsrisiken mit erheblichen Folgen für den weiteren Lebensweg. Gezielte Prävention und Gesundheitsförderung sind in beiden Fällen wichtig, damit sich psychisches und körperliches Wohlbefinden bzw. Gesundheit entwickeln kann und dadurch auch ein individueller Schul- und Bildungserfolg möglich wird.


Prävention adressatengerecht gestalten - Versorgungslücken schließen

Ergebnisse aus der KIGGS-Studie des RKI, welche der Ermittlung individueller sowie familiärer Schutz- und Risikofaktoren als ausschlaggebende Kriterien für Lebensqualität und psychische Gesundheit bzw. die Entstehung psychischer Auffälligkeiten und Störungen dient, wurden im Kontext dieses Schwerpunktberichtes mit zahlreichen Forschungsergebnissen zusammengeführt und mit Daten aus der Gesundheitsversorgung verglichen. Der Vergleich hat gezeigt, welche Versorgungsleistungen von welchen Zielgruppen in Anspruch genommen werden und welche Adressaten noch nicht erreicht werden konnten. Kinder und Jugendliche mit Präventions- und Unterstützungsbedarf können auf Grundlage dieser Ergebnisse identifiziert und zielgerichteteres gesundheitspolitisches Handeln sowie passgenauere Prävention, Gesundheitsförderung und Versorgung betroffener Kinder und Jugendlicher ermöglicht werden.

Den EBH-Schwerpunktbericht zur psychischen Gesundheit Teil 2: Kindes- und Jugendalter (sowie Teil 1: Erwachsene) des RKI finden Sie hier.


NPK-Handlungsrahmen zur psychischen Gesundheit

Auch die Nationale Präventionskonferenz (NPK) hat sich mit der Förderung der psychischen Gesundheit im familiären Kontext befasst und Ende 2022 einen Handlungsrahmen zur psychischen Gesundheit verabschiedet. Insbesondere die ca. 3,8 Millionen Kinder in Deutschland, die mit sucht- bzw. psychisch erkrankten Eltern aufwachsen, sind dadurch in ihrer eigenen psychosozialen Entwicklung gefährdet. Für sie steigt das Risiko, selbst psychische Auffälligkeiten oder psychische Störungen zu entwickeln, erheblich.

Autor/in

Simone Köser