Repräsentative Studie

Zunahme von Übergewicht bei Kindern während der Pandemie

Eine repräsentative Eltern-Umfrage, beauftragt von der Deutschen Adipositas-Gesellschaft (DAG) und dem Else Kröner-Fresenius-Zentrum (EKFZ) für Ernährungsmedizin, zeigt die Folgen der Corona-Pandemie auf die Kindergesundheit: Übergewicht und Adipositas haben überdurchschnittlich zugenommen.

Mehrer Softdrink-Flaschen
© Markus Mainka - stock.adobe.com

 

Ungesunde Ernährung und mangelnde körperliche Bewegung sind Risikofaktoren für nichtübertragbare Krankheiten (non-communicable diseases, NCDs) wie u. a. Diabetes, Krebs und Herzkreislauferkrankungen.

Eine Studie der Verbraucherorganisation foodwatch belegte jüngst, dass 85,5 Prozent der hierzulande an Kinder beworbenen Produkte der Lebensmittelkonzerne zu viel Zucker, Fett und/oder Salz enthalten und nicht den Nährwertempfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) entsprechen.


Mehr Süßes, weniger Bewegung, Verschärfung der gesundheitlichen Ungleichheiten

Für die repräsentative Eltern-Umfrage von DAG und EKFZ waren im März und April 2022 insgesamt 1.004 Eltern mit Kindern im Alter von drei bis 17 Jahren befragt worden. Die Ergebnisse der Studie im Überblick:

  • Fast jedes sechste Kind ist dicker geworden, die Zehn- bis Zwölfjährigen sind mit 32 Prozent besonders stark betroffen.

  • Mehr Süßwaren wurden konsumiert: 27 Prozent der Kinder und Jugendlichen greifen häufiger zu Süßwaren als vor der Pandemie.

  • Bewegungsmangel nahm zu: 44 Prozent der Kinder und Jugendlichen bewegen sich weniger als vor der Pandemie, bei den Zehn- bis Zwölfjährigen sind es 57 Prozent.

  • Medienkonsum stieg: 70 Prozent der Kinder und Jugendlichen haben ihre Mediennutzung (TV, Computer, Spielkonsolen) gesteigert.

  • Die psychische Gesundheit ist belastet: Bei 43 Prozent der Kinder und Jugendlichen belastet die Pandemie die seelische Stabilität „mittel” oder „stark”.

  • Die gesundheitliche Ungleichheit hat sich in Deutschland weiter verschärft: Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Familien sind doppelt so oft von ungesunder Gewichtszunahme betroffen wie solche aus einkommensstarken Familien (23 versus 12 Prozent).


Die Initiatoren der Studie fordern:

  • Einführung einer Zuckersteuer

  • Werbeverbote für ungesunde Lebensmittel 

  • Stärkung der Adipositas-Therapie


Weitere Informationen zur Studie „Folgen der Pandemie: Wie Corona das Gesundheitsverhalten von Kindern und Jugendlichen verändert hat” erhalten Sie hier.

Autor/in

Ulrike Meyer-Funke

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