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Dr. Kirsten Kappert-Gonther
© Thomas Trutschel

Dr. Kirsten Kappert-Gonther MdB

 

Mitglied des Deutschen Bundestags und amtierende Vorsitzende des Gesundheitsausschusses


Kontakt: vorstand@bvpraevention.de



Werdegang und Erfahrungen

Seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages (Bündnis 90/Die Grünen) und seit Anfang 2022 amtierende Vorsitzende des Gesundheitsausschusses. Von 2011 bis 2017 Mitglied der Bremischen Bürgerschaft und Sprecherin für Gesundheitspolitik der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie. Von 2005 bis 2017 eigene Praxis für Psychotherapie in Bremen.


Motivation

Der Koalitionsvertrag der 20. Legislaturperiode räumt dem Gedanken der Prävention im Gesundheitskapitel einen großen Stellenwert ein: Gesundheitsförderung und Prävention sollen zum zentralen Leitmotiv von Gesundheitspolitik werden.

Inzwischen gibt es auch im politischen Raum glücklicherweise mehr Aufmerksamkeit für die öffentliche Sorge um die Gesundheit aller (Public Health), aber im Handeln auf den verschiedenen Ebenen hat sich der notwendige Health in All Policies (HiAP)-Ansatz leider noch nicht umfassend etabliert. Dafür muss an den Strukturen angesetzt werden, denn Gesundheit entscheidet sich im Alltag. Unsere Gesundheitschancen stehen in engem Zusammenhang mit unseren Lebensbedingungen: Wie wir wohnen, arbeiten oder unsere Freizeit verbringen, hat einen maßgeblichen Einfluss auf unsere Gesundheit. Das bedeutet, dass es eine gesellschaftliche und politische Aufgabe ist, möglichst gesundheitsfördernde Lebensbedingungen für alle zu schaffen. Als Präsidentin der BVPG möchte ich gemeinsam mit allen Beteiligten dazu beitragen, Gesundheitsförderung und Prävention als Leitgedanken der Gesundheitspolitik zu etablieren und in diesem Rahmen auch der BVPG ein Gesicht geben.

Die Klimakrise gefährdet unseren Planeten, aber ganz direkt auch unsere Gesundheit - körperlich wie seelisch. Als Politikerin und Ärztin betone ich immer wieder den großen Zusammenhang zwischen Klimaschutz und Gesundheitsschutz. Was dem Schutz unseres Klimas dient - zum Beispiel der Ausstieg aus der Kohleverstromung, die Überwindung der industriellen Tierhaltung, eine Agrar- und Verkehrswende -, ist auch gut für unsere Gesundheit. Das Leitbild „Klimaschutz ist Gesundheitsschutz” grundiert meine Haltung.

Ich setze mich für eine Politik ein, die Klimaschutz ernst meint und klimafreundliches und gesundheitsförderliches Verhalten so leicht, bequem und günstig macht wie eben möglich!

Insbesondere die Auswirkungen der Klimakrise auf die seelische Gesundheit wurden lange nicht ausreichend in den Blick genommen. Hitzewellen führen beispielsweise nicht nur zu einer Zunahme von einer Reihe psychischer Erkrankungen wie Schizophrenie und Angststörungen, sondern gehen auch mit einer höheren Suizidrate und mehr Psychiatrieeinweisungen einher. Grundsätzlich brauchen wir deshalb auch mehr Bewegung in Richtung Public Mental Health in All Policies.

Das hohe Gut „Gesundheit” hat in unserer Gesellschaft eine starke soziale Unwucht. Arme Menschen haben hierzulande häufiger chronische Erkrankungen und sterben früher. Auch die Auswirkungen der Klimakrise treffen ärmere Menschen stärker, obwohl sie für weniger Emissionen verantwortlich sind. Von Seiten der Politik und der Selbstverwaltung wurde Gesundheit zu lange als Abwesenheit von Krankheit begriffen und die Verantwortung für den Erhalt und die Förderung der Gesundheit bei den Einzelnen abgeladen.

In meiner mehr als 25-jährigen ärztlichen Tätigkeit habe ich nicht nur erfahren, wie maßgeblich eine gesundheitsfördernde Umwelt ist, sondern auch, wie wichtig Kooperation und die Zusammenführung unterschiedlicher Blickwinkel sind. Die Zusammenarbeit auf Augenhöhe der verschiedenen Gesundheitsberufe, mit ihrer jeweiligen Expertise, ist elementar für eine gute Gesundheitsversorgung. So erlebe ich auch die Arbeit in der BVPG - gemeinsam, mit der Expertise aller Beteiligter, können wir viel erreichen!

www.kappertgonther.de

Autor/in

BVPG e.V.