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Initiative Gesundheit und Arbeit

Achtsamkeitstechniken am Arbeitsplatz

Achtsamkeitstrainings in Unternehmen können die Gesundheit der Beschäftigten verbessern. Das zeigt der aktuelle iga.Report 45. Grundlage dafür war eine systematische Literaturrecherche relevanter Studien zur Achtsamkeit am Arbeitsplatz, die einer Wirksamkeitsanalyse unterzogen wurden.

Büroangestellte meditiert am Schreibtisch
© Jeanette Dietl - Fotolia.com

 

Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel. Neue Perspektiven für Prävention und Gesundheitsförderung durch Arbeit 4.0 wurden bereits im iga.Report 44 beschrieben.

Als aktueller Gesundheitstrend finden Achtsamkeitstechniken als Form der Stressbewältigung ihren Weg immer öfter auch in betriebliche Gesundheitsprogramme. Iga.Report 45 widmet sich der Wirksamkeit und dem Einsatz von Achtsamkeitstechniken am Arbeitsplatz. Analysiert wurden dafür insgesamt 105 Studien des Veröffentlichungszeitraums 2005 - 2019 im Rahmen einer systematischen Literaturrecherche.


Achtsamkeitstechniken: Erkenntnisse und Wirkungen

Eine der bekanntesten Definitionen zur Achtsamkeit geht auf Jon Kabat-Zinn (2010) zurück: (Achtsamkeit ist eine) „absichtsvolle Aufmerksamkeitslenkung auf den gegenwärtigen Moment, ohne zu bewerten”.

Auf der Ebene der Verfahren und der Einteilung der Verfahren in der Wissenschaft werden zwei Gruppen unterschieden: Achtsamkeitsbasierte Verfahren trainieren die Achtsamkeit ganz gezielt, wie beispielsweise Meditationstechniken, MBSR-(Mindfulness Based Stress Reduction)-Kurse. Achtsamkeitsinformierte Verfahren hingegen beeinflussen die Achtsamkeit indirekt, zum Beispiel über körperorientierte Vorgehensweisen, wie Yoga oder Tai Chi.

Der iga.Report 45 zeigt, welche Wirkungen verschiedene Formen von Achtsamkeitstrainings im Arbeitskontext haben können. Verschiedene Verfahren wurden dabei anhand von sieben Outcome-Kategorien bewertet und in einer Evidence Gap Map grafisch umgesetzt.

Nahezu alle Programme haben eine deutliche Wirksamkeit in Bezug auf Aspekte der psychischen Gesundheit, insbesondere wurde das Stresserleben verringert. Eine mittlere bis starke Wirksamkeit auf andere Parameter, vor allem auf physische und physiologische Parameter der Gesundheit, das Wohlbefinden, die Erholungsfähigkeit, die Selbstreferenz und -regulation sowie arbeitsbezogene Faktoren (wie beispielsweise Burnout) konnte für vereinzelte Achtsamkeitstrainings identifiziert werden.


Hier steht der gesamte iga.Report 45 „Wirksamkeit von Achtsamkeitstechniken im Arbeitskontext” sowie der ergänzende Tabellenband zum kostenfreien Download bereit. Eine Evidence Gap Map gibt einen Überblick über die sieben Outcome-Kriterien und stellt den aktuellen Stand der Forschung grafisch dar.

Eine Übersicht der bisherigen iga.Reporte finden Sie hier.

Autor/in

Ulrike Meyer-Funke