Konzertierte Aktion Pflege
Zweiter KAP-Umsetzungsbericht erschienen
Der zweite Umsetzungsbericht der Konzertierten Aktion Pflege (KAP) informiert über den Stand der von den Akteuren bis einschließlich April 2021 abgeschlossenen oder begonnenen Maßnahmen zur Umsetzung der KAP-Vereinbarungen. Er zeigt, dass die Arbeitsbedingungen in der Pflege schrittweise verbessert werden. „Gesundheitsförderung“ wurde in der zweiten der fünf KAP-Arbeitsgruppen behandelt.
Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG), das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) haben im Juli 2018 die Konzertierte Aktion Pflege (KAP) ins Leben gerufen. Damit sollte der Arbeitsalltag von Pflegekräften verbessert werden. Zusammen mit den Ländern, Pflegeberufs- und Pflegeberufsausbildungsverbänden, Verbänden der Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser, den Kirchen, Pflege- und Krankenkassen, Betroffenenverbänden, der Berufsgenossenschaft, der Bundesagentur für Arbeit sowie den Sozialpartnern wurden in fünf Arbeitsgruppen konkrete Maßnahmen vereinbart und seitdem umgesetzt.
Mehr Personal und höhere Löhne in der Pflege durch die KAP
Der zweite KAP-Umsetzungsbericht informiert über den Stand der von den Akteuren bis einschließlich April 2021 abgeschlossenen oder begonnenen Maßnahmen zur Umsetzung der KAP-Vereinbarungen. Für die Pflegekräfte konnten folgende konkret messbare Ergebnisse in dieser Legislaturperiode erreicht werden:
- Mehr Personal in der Pflege: Die Anzahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in der Pflege ist in dieser Legislaturperiode kontinuierlich gestiegen, in der Altenpflege allein um insgesamt 10 Prozent (bis 2020).
- Immer mehr Menschen beginnen eine Pflegeausbildung: Seit Beginn dieser Legislaturperiode ist die Zahl der begonnenen Pflegefachausbildungen um 13,5 Prozent gestiegen.
- Die Löhne in der Pflege steigen und tragen zu mehr Wertschätzung und besseren Arbeitsbedingungen bei: Der Lohnzuwachs betrug in dieser Legislaturperiode in der Altenpflege insgesamt 15,6 Prozent sowie in der Gesundheits- und Krankenpflege 9,8 Prozent (bis 2020).
Maßnahmen für bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege
In der zweiten KAP-Arbeitsgruppe "Personalmanagement, Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung" wurden diverse Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen für beruflich Pflegende im Rahmen des betrieblichen Personalmanagements, des Arbeitsschutzes und der Gesundheitsförderung vereinbart.
Eine dieser Maßnahmen ist das Serviceangebot "Informationsoffensive Pflege": Ziel dieser Informationsoffensive ist es, den Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern kompakte Informationen zu den Leistungsangeboten der Sozialversicherungsträger zur Gesundheitsförderung und dem Arbeitsschutz zur Verfügung zu stellen.
Im Rahmen der KAP unterstützen die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW), die Unfallkassen und die Verbände der Krankenkassen diese Maßnahme auf Bundesebene.
Eine digitale Lernplattform zu bestimmten Pflegethemen sowie mit Instrumenten der betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF), die AOK-Pflegemediathek, steht Pflegebetrieben und Krankenhäusern seit Herbst 2020 zur Verfügung.
Zur Stärkung der BGF hat die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e.V. (BAGFW) im April 2021 die Arbeitshilfe "Betriebliche Prävention für beruflich Pflegende - ein Anliegen der Wohlfahrtspflege" veröffentlicht. Die Arbeitshilfe bietet einen praxisnahen Einstieg in das Thema und erläutert die Vorteile der betrieblichen Prävention für Einrichtungen und Mitarbeitende.
Es werden auch weiterhin neue Instrumente in der BGF für beruflich Pflegende und ihre Arbeitgeber entwickelt. Das BMG fördert beispielsweise das Projekt "BAGGer - Betriebliche Angebote zur Gesundheitsförderung und Gewaltprävention im betrieblichen Gesundheitsmanagement: wirkungsmodellbasierte Konzeption und Evaluation eines Betrieblichen Gesundheitsförderungs-Programms" der Deutschen Sporthochschule Köln. Ziel des Projektes ist die nachhaltige Gesundheitsförderung und Verbesserung der Arbeitssituation pflegender Beschäftigter.
Im April 2020 ist ein vom BMG initiiertes Forschungsprojekt "Care4Care" gestartet, das von der AOK gefördert und an der Beuth Hochschule Berlin, der Leuphana Universität Lüneburg, der Technischen Hochschule Lübeck und der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg umgesetzt wird.