BMEL-Ernährungsreport 2021

Ess- und Einkaufsgewohnheiten in Deutschland

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) veröffentlicht erneut den Ernährungsreport 2021 und zeigt Deutschland, wie es isst. Der seit 2016 vom BMEL publizierte Ernährungsreport betrachtet Ess- und Einkaufsgewohnheiten, Trends, Meinungen und Wünsche von Bürgerinnen und Bürgern in Deutschland.

Frau vor Supermarktregal
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Für den Ernährungsreport 2021 "Deutschland, wie es isst" wurden rund 1.000 Personen ab 14 Jahren telefonisch zu ihren Ess-, Koch- und Einkaufsgewohnheiten im Zeitraum Januar 2020 bis Februar 2021 befragt. Einige Fragen waren ebenfalls Bestandteil früherer Erhebungen, weshalb für einige Fragen ein Zeitvergleich möglich ist.

Der BMEL-Ernährungsreport 2021 zeigt erneut, dass bei vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern neben dem Geschmack auch die regionale Herkunft von Lebensmitteln die Kaufentscheidung beeinflusst. Auch das umwelt- und klimabewusste Konsumieren spielt eine wichtige Rolle für Verbraucherinnen und Verbraucher.


Nutri-Score beeinflusst Kaufentscheidung

Ein neuer Einflussfaktor auf die Kaufentscheidung ist der Nutri-Score. Der Nutri-Score wurde am 6. November 2020 eingeführt, da sich die Forderungen nach einer einheitlichen Nährwertkennzeichnung verstärkten. Die Verwendung des Nutri-Scores ist für Unternehmen nicht verpflichtend.

Obwohl der Nutri-Score erst zwei Monate vor dem Start der Befragung eingeführt wurde, geben bereits 44 Prozent der Befragten an, den Nutri-Score beim Einkaufen auf Verpackungen wahrgenommen zu haben. Von diesen Befragten sagen knapp die Hälfte (45 Prozent), dass diese Kennzeichnung, die den Nährwert von Lebensmitteln innerhalb einer Produktgruppe auf einen Blick vergleicht, Einfluss auf ihre Kaufentscheidung hatte.


Klimaschutz, bewusstes Einkaufen und Regionalität

Wie bereits im BMEL-Ernährungsreport 2020 deutlich wurde, beeinflusst auch die Herkunft von Lebensmitteln die Kaufentscheidung der Verbraucherinnen und Verbraucher: für 82 Prozent ist die regionale Herkunft ein Kriterium bei der Auswahl von Lebensmitteln.

Im Vergleich zu 2020 geben 17 Prozent der 14- bis 29-Jährigen an, Alternativen zu tierischen Produkten (z.B. Soja-Drinks, Tofu-Würstchen oder veganer Käse) mindestens einmal täglich zu sich zu nehmen. Im Jahr 2020 waren es nur sieben Prozent. Bei Gründen für den Kauf von Alternativprodukten wurden Neugier (71 Prozent), Tierschutzgründe (59 Prozent), Geschmack (56 Prozent) und Klima/Umwelt (54 Prozent) genannt. Das Kaufargument Klima/Umwelt lag im Jahr 2020 noch bei 41 Prozent.

Vergleicht man die Zahlen zum Verzehr von Fleisch und Wurst aus dem Jahr 2015, so erkennt man hier einen abnehmenden Trend: 26 Prozent der Befragten essen diese täglich oder mehrmals täglich, im Jahr 2015 waren es noch 34 Prozent. Der Anteil der Vegetarierinnen und Vegetarier ist von 5 Prozent (2020) auf 10 Prozent (2021) gestiegen. Auch die vegane Ernährung ist weiter verbreitet und verdoppelt sich von 1 Prozent (2020) auf 2 Prozent (2021).

"Bewusster einkaufen, regionale Erzeuger unterstützen und dabei etwas für den Klimaschutz tun: Das ist für viele wichtiger geworden", so die Bundesernährungsministerin Julia Klöckner zu den Ergebnissen des BMEL-Ernährungsreports 2021.


Anreize für gesunde Ernährung schaffen

Die Ernährung ist ein wichtiger Einflussfaktor für nichtübertragbare Krankheiten (non-communicable diseases, NCDs) wie z.B. Adipositas oder Diabetes Mellitus. Durch entsprechende Rahmenbedingungen möchte die Politik deshalb, dass der Zugang zu "gesunder" Ernährung für die gesamte Bevölkerung möglichst leicht gemacht wird. Laut der Deutschen Diabetes Gesellschaft e.V. (DDG) sind neben dem eingeführten Nutri-Score verbindliche Reduktionsziele, ein bundesweites Werbeverbot für süße und fettige Kinderlebensmittel sowie eine steuerliche Entlastung von gesunden Produkten wie Obst und Gemüse weitere Möglichkeiten der politischen Entscheidungsebene. 


Hier finden Sie den gesamten BMEL-Ernährungsreport 2021 "Deutschland wie es isst" (PDF).

 

 

 

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