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Lebenswelt Hochschule

Corona-Pandemie: die Situation Studierender in zehn Thesen

Die Projektgruppe des Kooperationsprojektes „Healthy Campus Mainz - gesund studieren“ macht in zehn Thesen auf die Situation der Studierenden während der Corona-Pandemie aufmerksam und möchte den Diskurs bei Akteurinnen und Akteuren anregen, denn: Die Beschränkungen haben Auswirkung auf Lebensqualität, Gesundheit, ökonomische Situation und Bildungschancen der Studierenden.

Student sitzt allein im Hörsaal
© engel.ac - stock.adobe.com

 

Das Projekt "Healthy Campus Mainz - gesund studieren" startete im Jahr 2018 mit dem Ziel, ein ganzheitliches und evidenzbasiertes Studentisches Gesundheitsmanagement (SGM) an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz zu entwickeln und zu implementieren. Im Rahmen dieses Projektes wurden 2019 und 2020 Befragungen der Studierenden durchgeführt.
443 Studierende nahmen zu beiden Messzeitpunkten teil - das ermöglichte das Erfassen von Veränderungen über die Zeit hinweg.

Das Ergebnis: Die Beschränkungen des Lehrbetriebs an deutschen Universitäten sowie Einschränkungen in weiteren Lebensbereichen bei den Studierenden haben zu erheblichen Einschränkungen der Lebensqualität, des Gesundheitszustands, der ökonomischen Situation und der Bildungschancen geführt. Auch der Fonds Gesundes Österreich (FGÖ) hat Ende 2020 in einer Publikation u.a. auf die Lage der Studierenden aufmerksam gemacht.


Situation von Studierenden während der Corona-Pandemie: zehn Thesen

Auf Basis der Befunde dieses Projektes sowie aus dem Forschungsvorhaben "International COVID-19 Student Well-Being Study" der Universität Antwerpen - ebenfalls mit dem Fokus auf den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Studierende - wurden zehn Thesen formuliert, die die Auswirkungen der Corona-Pandemie und die damit verbundenen Veränderungen des studentischen Lebens adressieren.

Das Autorenteam möchte mit diesem Thesenpapier den Diskurs von Akteurinnen und Akteuren z.B. aus dem Setting Hochschule und der Politik anregen und auf die Situation der rund 3 Millionen Studierenden in Deutschland aufmerksam machen (Stand zum Wintersemester 2020/2021). Die zehn Thesen lauten:

  1. Durch die Reduktion der sozialen Kontakte leiden Studierende unter Einsamkeit.
  2. Die finanzielle Situation der Studierenden hat sich verschlechtert.
  3. Das Gesundheitsverhalten der Studierenden hat sich verschlechtert.
  4. Die psychische Gesundheit der Studierenden wird beeinträchtigt.
  5. Die Studienbedingungen haben sich verändert.
  6. Die organisatorischen Rahmenbedingungen des digitalen Studiums müssen verbessert werden.
  7. Die technischen Rahmenbedingungen des digitalen Studiums müssen verbessert werden.
  8. Die Beratungsangebote der Universitäten und Hochschulen rund um das digitale Studium müssen angepasst und ausgeweitet werden.
  9. Gesundheitsbezogenes Informationsverhalten: Risikowahrnehmung und -verhalten wird durch Mediennutzung beeinflusst.
  10. Kommunikationsaufgaben für die Zukunft: Resonanz erzeugen durch motivierende Kommunikation

"Healthy Campus Mainz - gesund studieren" ist ein Kooperationsprojekt zwischen der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der BARMER, einer BVPG-Mitgliedsorganisation. Die BARMER fördert das Projekt als Modellvorhaben mit rund 1,5 Millionen Euro im Rahmen des Präventionsgesetzes (§ 20g SGB V).


Hier finden Sie die "Zehn Thesen zur Situation von Studierenden in Deutschland während der SARS-CoV-2-Pandemie", die von der Projektgruppe formuliert und in der Fachzeitschrift "Arbeitsmedizin - Sozialmedizin - Umweltmedizin" veröffentlich wurden.