Gesundheitsförderliche Stadtentwicklung
DiPS: digitale Methoden der Partizipation
Seit 2016 wird am Department of Community Health der Hochschule für Gesundheit (hsg) im Rahmen der Professur Sozialraum und Gesundheit der Forschungsbereich „Digitale Methoden der Partizipativen Sozialraumanalyse“ (DiPS) aufgebaut. Die Potenziale digitaler Partizipation sollen genutzt werden, um eine gesundheitsförderliche Entwicklung des Lebensumfeldes zu gestalten.
Das Potenzial von Digitalisierung in der Partizipation sozialraumbezogener Gesundheitsförderung, Prävention und gesundheitlicher Versorgung soll mit dem Ansatz der „Digitalen Methoden der Partizipativen Sozialraumanalyse“ (DiPS) erschlossen werden. DiPS fußt auf den drei Schritten „Erheben“, „Aufbereiten“ und „Präsentieren und Diskutieren“ von raumbezogenen Daten. Im ersten und im dritten Schritt sind die Teilnehmenden direkt eingebunden. Ein wichtiges Element dabei sind kurze und einfach auszufüllende Befragungen via PC, Tablet oder Smartphone.
DiPS – ein „Baukastensystem“ mit digitalen Tools
Die DiPS-Methoden sind vergleichbar mit einem Baukasten: digitale Tools können flexibel und nach Bedarf eingesetzt werden. Ein Ablauf der Anwendung von DiPS sieht beispielsweise folgendermaßen aus: Am Anfang steht die raumbezogene Datenerhebung über kurze und teilstandardisierte Befragungen der lokalen Bevölkerung. Anschließend bereiten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die gewonnen Ergebnisse auf, um sie mit verschiedenen Gruppen zu diskutieren. Unterstützt wird dies beispielsweise durch den digitalen Kartentisch (Maptable) des Baukastens. Die Ergebnisse der Diskussionen werden dann mit den Ergebnissen der Erhebung zusammengeführt und dienen Politik und Verwaltung als Entscheidungsgrundlage. Die DiPS-Methodik greift soweit wie möglich auf freie bzw. Open Source Software zurück und kann daher kostengünstig genutzt werden.
Beispiel einer DiPS-Anwendung: Lärmaktionsplanung in Bochum
Für die Lärmaktionsplanung in Bochum (2018) wurde gemeinsam mit dem Umweltamt eine DiPS-Anwendung entwickelt und eingesetzt. Neben der Lärmsituation am Wohnort wurden gesundheitsrelevante Faktoren wie Schlafstörungen, Nutzungseinschränkungen von Balkonen und Gärten sowie Strategien im Umgang mit Lärm abgefragt. Eine Demoversion zur Öffentlichkeitsbeteiligung der Lärmaktionsplanung der Stadt Bochum finden Sie hier.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Daniel Simon, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Department of Community Health, Hochschule für Gesundheit Bochum, E-Mail: daniel.simon@hs-gesundheit.de
Prof. Dr. habil. Heike Köckler, Professorin für Sozialraum und Gesundheit am Department of Community Health, Hochschule für Gesundheit Bochum, E-Mail: Heike.koeckler@hs-gesundheit.de