Cookie löschen

Erweiterte Gesundheitskompetenz

Künstliche Intelligenz für ein gesundheitsförderliches Verhalten

In einem Verbundprojekt, geleitet von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), wird ein Assistenzsystem basierend auf künstlicher Intelligenz (KI) entwickelt. Dieses soll das gesunde Alltagsverhalten der Nutzenden unterstützen und Vorschläge für gesundheitsförderliches Verhalten unterbreiten und somit die Gesundheitskompetenz stärken.

Gruppe bei Sport im Grünen
© Robert Kneschke - stock.adobe.com

 

„Eine Nutzerin fährt mit der Straßenbahn zu einem Termin. Das intelligente Assistenzsystem Eghi merkt während der Fahrt, dass das Wetter schön ist und noch ausreichend Zeit bis zum Termin verbleibt. Es hat auch häufiger beobachtet, dass die Nutzerin bei schönem Wetter einen Spaziergang macht. Also fragt Eghi die Nutzerin, ob sie eine Station früher aussteigen und laufen möchte, um ein wenig in Bewegung zu bekommen.“ – so könnte das KI-basierte, lernende Assistenzsystem Eghi (Erweiterte Gesundheitsintelligenz für persönliche Verhaltensstrategien im Alltag) laut dem Koordinator des Verbundprojekts Prof. Dr. Oliver Amft der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) unseren Alltag gesundheitsförderlicher gestalten.

Für einen Menschen ist eine solche Empfehlung in dieser Situation selbstverständlich. Eine Künstliche Intelligenz (KI) muss dies modellieren und das Verfahren, um diese personalisierte, situative Interaktion und Handlungsanstöße zu erzeugen, gibt es heute noch nicht und soll mit diesem Projekt entwickelt werden.


Erweiterte Gesundheitsintelligenz für persönliche Verhaltensstrategien im Alltag

Die Daten werden aus Wearables (z. B. Fitness-Armbänder und Smartwatches) und Smartphones ausgewertet, um den Nutzenden – basierend auf Situationsanalysen, Verhaltensmodellen und digitalem Zwilling (ein virtuelles Abbild eines Menschen) – Vorschläge für gesundheitsförderliches Verhalten zu unterbreiten. Ziel des Eghi-Projektes ist es, durch diese KI-basierte Strategiemodellierung aus vielen Nutzerdaten individuelle Entscheidungshilfen und Empfehlungen für Anwendungsbereiche wie ausgewogene Ernährung, Bewegung im Alltag sowie Unterstützung im Alter zu geben.

Das Eghi-Projekt ist ein Verbundprojekt der FAU, des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz, der Universität Duisburg-Essen, BODYMED sowie der Interactive Wear AG und wurde im Februar 2021 mit einem virtuellen Kick-Off-Meeting gestartet. Gefördert wird es mit rund 1,8 Millionen Euro für eine Laufzeit von drei Jahren vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Hier erfahren Sie mehr über das Eghi-Projekt.


BVPG-Blog: Gesundheitskompetenz

Die Gesundheitskompetenz (Health Literacy) der Bevölkerung in Deutschland hat sich weiter verschlechtert – dies ist das Ergebnis der repräsentativen Befragung HLS-GER 2 (Health Literacy Survey 2). In unserem Blogbeitrag berichten die Studienleiterinnen Prof. Dr. Doris Schaeffer und Dr. Eva-Maria Berens, beide vom Interdisziplinären Zentrum für Gesundheitskompetenzforschung (IZGK) der Universität Bielefeld, über die Ergebnisse und die Konsequenzen der aktuellen Studie.