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Techniker Krankenkasse

Studie zum „Digitalverhalten“ der erwachsenen Bevölkerung

Wie steht es um das „Digitalverhalten“ in der erwachsenen Bevölkerung? Welche gesundheitlichen Auswirkungen hat das Dauersurfen auf die physische und psychische Gesundheit? Eine bevölkerungsrepräsentative Studie der Techniker Krankenkasse (TK) zur Digitalkompetenz 2021 „Schalt mal ab, Deutschland“ zeigt das Nutzungsverhalten und die gesundheitlichen Zusammenhänge.

Person arbeitet am Notebook
© janeb13 on Pixabay

 

Schon vor der COVID-19-Pandemie hat sich unsere Gesellschaft zunehmende digitalisiert: ob im Privatleben oder in der Arbeitswelt, mobile Endgeräte und die Nutzung des Internets sind kaum wegzudenken.

Eine Studie der Techniker Krankenkasse (TK) liefert Erkenntnisse über das Nutzungsverhalten der erwachsenen Bevölkerung und über die Digitalkompetenz. Die Digitalkompetenz bezeichnet die Fähigkeiten und Fertigkeiten, um mit digitalen Technologien umgehen zu können. Dazu befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der TK im Oktober 2020 insgesamt 1.250 deutschsprachige Personen ab 18 Jahren, davon 1.000 Personen repräsentativ zu ihren Gewohnheiten im Umgang mit dem Internet im Privatleben und am Arbeitsplatz.

Eine kürzlich veröffentlichte Studie zur Gesundheitskompetenz (Health Literacy) zeigt, dass sich diese in der Bevölkerung verschlechtert hat. Digitalkompetenz wird in Studien teilweise als Teil der Gesundheitskompetenz oder als eigenständige Kompetenz gesehen.


Zusammenhang von Gesundheitszustand und Internetkonsum

In der Freizeit nutzen rund acht von zehn Befragten das Internet mehrmals täglich beziehungsweise sind fast immer online. Das wirkt sich auf den Gesundheitszustand aus. Laut TK-Studie geben 21 Prozent der Erwachsenen, die fünf Stunden und länger das Internet privat nutzen (in der Studie als Vielsurfer bezeichnet), an, einen weniger guten oder schlechten Gesundheitszustand zu haben: 38 Prozent der Vielsurfer leiden unter Nervosität. Unter depressiven Symptomen (z. B. Stimmungsschwankungen) leiden 40 Prozent der Erwachsenen, die fünf Stunden oder länger das Internet nutzen. Auch Konzentrationsstörung (30 Prozent), Erschöpfung (36 Prozent) und Müdigkeit (34 Prozent) zählen zu weiteren Belastungsfaktoren.

Körperliche Symptome (z. B. Muskelverspannungen) treten im privaten als auch im beruflichen Kontext unabhängig von der verbrachten Zeit am häufigsten auf.

Im beruflichen Kontext geben nur vier Prozent an, bei einer Internetnutzung von fünf oder mehr Stunden, einen schlechteren Gesundheitszustand zu haben.

Die Studie bestätigt außerdem die Erkenntnis des D21 Digital-Index: Bildung ist ein entscheidender Faktor für verstärkte Internetnutzung. Befragte mit einem höheren Bildungsabschluss nutzen im privaten Kontext häufiger das Internet, als Menschen mit einem niedrigeren Bildungsabschluss.


Stärkung der Digitalkompetenz

Durch die Corona-Pandemie nutzen 30 Prozent der Menschen in Deutschland häufiger digitale Kommunikationsmöglichkeiten zu privaten Zwecken (z. B. Telefon-Videotelefonie, Chat-Apps oder E-Mails). Im beruflichen Kontext sind es sogar 46 Prozent der Beschäftigten, die jetzt vermehrt über digitale Medien kommunizieren.

Die Studie zeigt die positiven wie negativen Folgen des digitalen Wandels. Um den Risiken vorzubeugen und die bewusste Internetnutzung der Bevölkerung fördern, ist die Stärkung der individuellen Gesundheitskompetenz durch Vermittlung dieser Risiken essentiell sowie die Stärkung gesundheitsförderlicher Strukturen in Schulen, Universitäten und Unternehmen weiterhin wichtig. Was hier vermittelt wird, kann auch außerhalb des settingbezogenen Kontextes im Privatleben angewendet werden.


Weitere Ergebnisse der TK-Studie zur Digitalkompetenz 2021 „Schalt mal ab, Deutschland” sind der Publikation zu entnehmen (PDF).