Plattform Ernährung und Bewegung (peb)

Gesundheitsförderung sozial benachteiligter Kinder verbessern: sechs Thesen

Im Rahmen des peb-Kongresses „Raus aus dem Präventionsdilemma!“ der Plattform Ernährung und Bewegung e.V. (peb) in Kooperation mit dem Lebensmittelverband Deutschland e.V. wurden sechs Thesen zur Verbesserung der Gesundheitsförderung sozial benachteiligter Kinder und Jugendlicher vorgestellt. Sie sollen dazu beitragen, die soziale Kluft zwischen Erfolg und Misserfolg bei der Prävention von Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen zu überbrücken.

Schülerin im Unterricht
© Christian Schwier - Fotolia.com

 

„Wie kann die Übergewichtsprävention für Kinder und Jugendliche aus Familien mit niedrigem sozio-ökonomischen Status besser gelingen?” Unter diesem Motto wurde am 24. Februar 2021 im Rahmen des peb-Kongresses „Raus aus dem Präventionsdilemma!” der Plattform Ernährung und Bewegung e.V. (peb) in Kooperation mit dem Lebensmittelverband Deutschland e.V. diskutiert. Die Notwendigkeit von besseren Ansätzen zur Stärkung sozial benachteiligter Kinder und Jugendlicher wird durch die anhaltende COVID-19-Pandemie noch deutlicher.


Überwindung des Präventionsdilemmas

Die Daten der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS) zeigen zwar, dass die Übergewichts- und Adipositasprävalenzen bei Kindern und Jugendlichen insgesamt im letzten Jahrzehnt nicht mehr angestiegen sind – sie stagnieren jedoch auf hohem Niveau. Gerade der Anteil Übergewichtiger und Adipöser unter den Kindern und Jugendlichen mit niedrigem sozio-ökonomischen Status liegt bei rund 21 Prozent (darin mit 10 Prozent fast die Hälfte Adipöse).

Das Präventionsdilemma beschreibt, dass vor allem Kinder und Jugendliche mit dem höchsten Unterstützungsbedarf zu wenig von präventiven Maßnahmen profitieren und hauptsächlich die bereits motivierten Kinder und Jugendlichen erreicht werden.

Zur Verbesserung der Gesundheitsförderung für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche stellt sich deshalb die Frage: Was sind die Gründe und in welcher Weise können und müssen präventive Maßnahmen zur Überbrückung dieser Kluft verändert werden? Dazu wurden folgende sechs Thesen veröffentlicht: 

  1. Die Selbstwirksamkeit von Eltern, Kindern und Jugendlichen mit niedrigem sozio-ökonomischen Status muss gestärkt werden.
  2. Gesundheitsförderung und die damit verbundenen Interventionen müssen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen.
  3. Die primärärztlichen Strukturen müssen besser genutzt werden.
  4. Die Praxis der Gesundheitsförderung muss über Systemgrenzen hinweg integriert und in den Regelstrukturen verankert werden.
  5. Kitas und Schulen müssen ihrer Verantwortung gerecht werden.
  6. Kommunen sind der beste Ort für eine bedarfsgerechte Gesundheitsförderung.

Mit diesen Thesen richtet sich die peb an die Akteurinnen und Akteure der Gesundheitsförderung in Politik und Praxis, um breite Unterstützung zu generieren.


Hier finden Sie einen vollständigen Bericht des peb-Kongresses sowie weitere Informationen zu den sechs veröffentlichten Thesen.

 

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