Sport und Bewegung

4. Deutscher Kinder- und Jugendsportbericht veröffentlicht

Der „4. Deutsche Kinder- und Jugendsportbericht: Kinder- und Jugendsport - Gesundheit, Leistung und Gesellschaft“ wurde veröffentlicht. In diesem Bericht werden u.a. Handlungsempfehlungen für Politik, Verbände, Vereine und Schulen gegeben.

Kinder beim Fußballspielen
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Seit 2003 wird im Kinder- und Jugendsportbericht über aktuelle Themen des Kinder- und Jugendsports berichtet. In der 4. Ausgabe des Berichts wird der Schwerpunkt auf Gesundheit, Leistung und Gesellschaft gelegt. Folgende drei Leitgedanken werden betrachtet:

  • Sport und Bewegung werden im Kindes- und Jugendalter zunehmend gesundheitsrelevant.
  • Die Bedeutung von Leistung als eigentliches Kernelement des Kinder- und Jugendsports verschiebt sich zunehmend und die Leistungsorientierung nimmt an.
  • Die neuere Sportentwicklung wirft grundsätzliche Fragen nach dem gesellschaftlichen Wert des Sports auf, die sich bereits im Kinder- und Jugendsport manifestieren.

Im Bericht wird zudem Fragen zum Zusammenhang von sozialer Schicht und Sportlichkeit, zum Einfluss von Digitalisierung auf das Bewegungsverhalten von Kindern und Jugendlichen und zu Körpernormen nachgegangen.


Kernaussagen und Handlungsempfehlungen für Kinder- und Jugendsport

Kinder und Jugendliche in Deutschland bewegen sich zu wenig, die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden vor allem von den Mädchen nicht erreicht. Die motorische Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen ist gesunken - das kann auch Auswirkungen auf die körperliche und seelische Gesundheit haben. Auch das Thema Digitalisierung ist von Bedeutung: Hier steht die Erforschung der Auswirkungen auf den Kinder- und Jugendsport zwar noch am Anfang, doch es wird als problematisch gesehen, dass der erhöhte Medienkonsum das Sitzverhalten beeinflusst und damit der Energieumsatz der Heranwachsenden geringer ausfällt. Eine weitere Schlussfolgerung des Berichts ist, dass chronisch kranke Kinder oftmals gesundheitlich doppelt benachteiligt sind: Durch die Erkrankung einerseits und andererseits durch das zu stark behütete Aufwachsen und Fernhalten von sportlichen Aktivitäten.

Es wird zudem gefordert, Physical Literacy als Leitprinzip eines gesundheitsorientierten Kinder- und Jugendsports zu verwenden. Unter Physical Literacy versteht man einen "ganzheitlichen Ansatz der (kindlichen) Bewegungsförderung (...), in dem neben Partizipation, motorischen Fähigkeiten und Fertigkeiten auch Motivation und Selbstwirksamkeit zusammengefasst werden." Dieses Prinzip wird bereits erfolgreich in anderen Ländern (z.B. Kanada) angewendet.

Zur Veröffentlichung des Berichts fand eine Podiumsdiskussion, u.a. mit Professor Dr. Christoph Breuer, Professor an der Deutschen Sporthochschule Köln (DSHS) und Hauptherausgeber des Berichts, und Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes e.V. (DOSB), statt - diese steht hier als Videomitschnitt zur Verfügung (YouTube).

Hier finden Sie den Link zum kostenlosen Download eines Auszugs aus dem Bericht mit dem Titel "Vierter Deutscher Kinder- und Jugendsportbericht. Einleitung, Kernaussagen und Handlungsempfehlungen".

Initiiert wurde der Bericht von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung. Weitere Informationen zu Inhalten des 4. Kinder- und Jugendsportberichtes finden Sie hier.


Statuskonferenz "Bewegung und Bewegungsförderung"

Der Bewegung und Bewegungsförderung in Deutschland widmete sich auch die 19. Statuskonferenz der BVPG, die in Kooperation mit den BVPG-Mitgliedsorganisationen Deutscher Olympischer Sportbund e.V. (DOSB) und dem Deutschen Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie e.V. (DVGS) im März 2020 stattfand. Hier gelangen Sie zum Programm, zu Dokumentation und den Präsentationen der Statuskonferenz "Bewegung und Bewegungsförderung"

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