Studie
Digitale Gesundheitskompetenz von Studierenden
Eine bundesweite Onlinebefragung zur digitalen Gesundheitskompetenz von Studierenden während der Pandemie wurde an 130 Hochschulen mit rund 15.000 Studierenden durchgeführt: 42 Prozent der befragten Personen Schwierigkeiten, die Qualität von Gesundheitsinformationen zum Coronavirus zu bewerten.
Gesundheitskompetenz beschreibt die Fähigkeit, gesundheitsbezogene Informationen zu finden, zu verstehen, kritisch zu hinterfragen und für eigene gesundheitsbezogene Belange anzuwenden.
In der bundesweit durchgeführten Onlinebefragung wurden Studierende nach ihrer Informationssuche und -zufriedenheit, dem Umgang mit den digitalen Informationen sowie der psychischen Gesundheit zu Beginn der Pandemie befragt. Das Ergebnis ihrer Selbsteinschätzung zeigt: Während mehr als die Hälfte der Studierenden über eine ausreichende digitale Gesundheitskompetenz verfügt, berichten immerhin 42 Prozent von Schwierigkeiten, die Qualität der Gesundheitsinformationen zum Coronavirus zu beurteilen oder zu bewerten. Weitere Schwierigkeiten bestehen darin, zu entscheiden, ob Informationen mit kommerziellem Interesse geschrieben worden sind (39 Prozent) sowie darin, eigene Anliegen zum Thema Coronavirus verständlich für andere zu formulieren (34 Prozent).
Gesundheitskompetenz korreliert mit psychischem Wohlbefinden
Weitere Ergebnisse zeigen, dass Studierende mit einer hohen digitalen Gesundheitskompetenz ein höheres psychisches Wohlbefinden aufweisen. Eine hohe digitale Gesundheitskompetenz unterstützt Studierende dabei, proaktiv mit gesundheitsrelevanten Informationen umzugehen und informierte Entscheidungen zu treffen. Allerdings geben rund 20 Prozent der Studierenden an, schon einmal nach Informationen zum Umgang mit psychischen Belastungen gesucht zu haben. Die Empfehlung des wissenschaftlichen Studienteams ist daher, bestehende präventive Beratungs- und Unterstützungsstrukturen an den Hochschulen zu stärken bzw. aufzubauen.
Die Studie wurde von der Universität Bielefeld und der Hochschule Fulda im Zeitraum von Ende März bis Mitte April 2020 durchgeführt. Zum wissenschaftliches Studienteam gehören Professor Dr. Kevin Dadaczynski und Professorin Dr. Katharina Rathmann (Hochschule Fulda, Public Health Zentrum Fulda, PHZF), Dr. Melanie Messer (APOLLON Hochschule der Gesundheitswirtschaft, Bremen) und Dr. Orkan Okan (Universität Bielefeld, Interdisziplinäres Zentrum für Gesundheitskompetenzforschung, IZGK).