Nationale Demenzstrategie

Deutschland soll demenzfreundlich werden

Im Juli hat die Bundesregierung die Nationale Demenzstrategie beschlossen, ab September folgt die Umsetzung, 2026 wird evaluiert. Ein breites Bündnis verschiedener Akteurinnen und Akteure hat unter der Federführung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) konkrete Ziele und Maßnahmen für ein demenzfreundliches Deutschland formuliert.

Derzeit liegt die Demenz-Prävalenz in Deutschland bei 1,6 Millionen Menschen, 2050 werden es voraussichtlich 2,8 Millionen Menschen sein, die unter Demenz leiden. Mit der langfristig angelegten und kooperativ getragenen Nationalen Demenzstrategie soll die Lebenssituation für Menschen mit Demenz sowie deren Angehörige verbessert werden.

Nationale Demenzstrategie beschlossen

Die Nationale Demenzstrategie ist ein Ergebnis eines breiten Bündnisses unter der Leitung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG). Zu den weiteren Akteurinnen und Akteuren gehören die Deutsche Alzheimer Gesellschaft, Länder und Kommunen, Verbände des Gesundheitswesens und der Pflege, Sozialversicherungsträger, Zivilgesellschaft und Wissenschaft.

Insgesamt wurden 27 Ziele mit ca. 160 Maßnahmen entwickelt. Darunter u.a. Förderung von lokalen Netzwerken, Ausbau der Beratung und Begleitung für Betroffene, Ausbau von Netzwerken zur pflegerischen Versorgung, Förderung des gesellschaftlichen Engagements im Bereich Demenz, Gesundheitsförderung für pflegende Angehörige, Prozessoptimierung in der Versorgung, demenzsensible medizinische und pflegerische Versorgung, Aufbau eines Netzwerks zur klinischen Demenzforschung sowie zur Demenzversorgungsforschung. Die Maßnahmen sind auf die Bedürfnisse besonderer Gruppen innerhalb der Erkrankten ausgerichtet, wie z.B. Alleinlebende, Menschen mit Migrationshintergrund und in jüngerem Alter erkrankte Personen.

Die Geschäftsstelle Nationale Demenzstrategie, angesiedelt beim Deutschen Zentrum für Altersfragen (DZA), unterstützt den Umsetzungsprozess inhaltlich und organisatorisch. Weitere Informationen zur Nationalen Demenzstrategie finden Sie hier.

Das BMG plant, Forschungsprojekte zu fördern, die wissenschaftliche Erkenntnisse dazu liefern, wie das Dementia Care Management in der Regelversorgung nachhaltig implementiert werden kann. Zur Bekanntmachung "Dementia Care Management in der Versorgung von Menschen mit Demenz" gelangen Sie hier.

Evidenzbasierte Demenzprävention

Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass körperliche Aktivität nachweislich dazu beitragen kann, sowohl das Eintrittsalter in eine dementielle Erkrankung als auch deren Verlauf positiv zu beeinflussen.

Das evidenzbasierte, multimodale Mehrkomponenten-Bewegungsprogramm GESTALT-kompakt ist ein Ansatz zur gezielten Prävention von Demenz. Es wurde von Mitarbeitern des Departments für Sportwissenschaft und Sport der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg in Anlehnung an den Leitfaden Prävention entwickelt. Hier erhalten Sie weitere Informationen zu GESTALT (GEhen, Spielen und Tanzen Als Lebenslange Tätigkeiten).

Nachweise lieferte auch die DenkSport Studie der Deutschen Sporthochschule Köln, die 2015 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das EU-Joint Programme Neurodegenerative Disease Research (JPND) initiiert wurde. Weitere Informationen zum DenkSport Projekt finden Sie hier.

Autor/in

Ulrike Meyer-Funke

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