Resilienz

10 Tipps für die psychische Gesundheit in Zeiten von COVID-19

Die COVID-19-Pandemie hat wirtschaftliche und soziale Folgen. Vor allem die Psyche ist gefordert. Welche Maßnahmen können helfen, diese Ausnahmesituation gut zu bewältigen? Das Leibniz-Institut für Resilienzforschung (LIR) hat hierzu zehn Empfehlungen formuliert, die in zehn Sprachen übersetzt sind.

  1. Bewusster Umgang mit Informationsquellen: Suchen Sie gezielt bei vertrauenswürdigen Quellen wie dem Robert-Koch-Institut oder der WHO nach Informationen. Denken Sie daran, dass die Situation dynamisch ist und sich Informationen weiterentwickeln und verändern. Nehmen Sie sich zum Abschalten regelmäßige Informationspausen.

  2. Routinen beibehalten oder neue entwickeln: Sorgen Sie für eine abwechslungsreiche Tagesstruktur. Setzen Sie sich feste Uhrzeiten zum Essen und Aufstehen. Telefonieren Sie mit Ihren Freunden, gehen Sie spazieren oder lesen Sie ein Buch.

  3. Soziale Kontakt aufrecht halten: Kommunikation mit und Vertrauen zu anderen sind in Zeiten von Krisen besonders wichtig. Nutzen Sie Möglichkeiten zur Vernetzung wie Email, Videotelefonie oder Chatprogramme und halten Sie Kontakte aufrecht.

  4. Akzeptieren der komplexen Situation: Entwickeln Sie eine annehmende Haltung für die aktuelle Situation, um Energie für andere Bereiche freizusetzen, auf die Sie Einfluss ausüben können. Dadurch lösen Sie sich schrittweise von belastenden Gedanken.

  5. Selbstfürsorge betreiben: Schlafen Sie ausreichend, ernähren Sie sich gesund und bewegen Sie sich ausreichend. Meiden Sie schädliche Strategien, wie den Konsum von Alkohol oder anderen Substanzen, um Ihre Gefühle zu regulieren.

  6. Verantwortung übernehmen: Sie haben einen bedeutenden Einfluss auf Ihre Mitmenschen in Krisenzeiten. Kümmern Sie sich um Ihre Freunde, Familie und Bekannte und v.a. alte Menschen. Bieten Sie Unterstützung an und helfen Sie sich gegenseitig.

  7. Stress abbauen: Nutzen Sie Sport oder Entspannungstechniken (z. B.Achtsamkeit, Progressive Muskelentspannung), um Stress abzubauen und sich zu erholen.

  8. Offen und transparent kommunizieren: Sprechen Sie mit Ihren Kindern, versichern Sie ihnen, dass Sie für sie da sind und sich um sie kümmern. Besprechen Sie Ihre Pläne für die nächsten Wochen. Bewahren Sie Ruhe und klären Sie offene Fragen.

  9. Vorbereiten auf eine (mögliche) Isolation: Betrachten Sie die Situation als eine Auszeit, in der Sie selbstbestimmt Ihren Tag gestalten können. Nutzen Sie die Zeit, um in sich zu gehen. Sichern Sie sich Unterhaltung mit Büchern, Spielen oder dem Erlernen neuer Dinge. Sprechen Sie mit Ihrem Partner/ Ihrer Partnerin oder Ihrer Familie darüber, was passiert, wenn Sie sich streiten sollten.

  10. Professionelle Hilfe suchen: Wenn z.B. Angst oder Niedergestimmtheit unaushaltbar wird, wenden Sie sich an das Patiententelefon der kassenärztlichen Vereinigung (116117) oder die Telefonseelsorge (0800 - 111 0 111 oder 0800 - 111 0 222). Sollten Sie akute Suizidgedanken haben, nehmen Sie sofort Kontakt mit dem Notdienst Ihrer örtlichen psychiatrischen Klinik oder dem Rettungsdienst (112) auf.

Das LIR informiert außerdem zum resilienten Umgang mit den psychischen Folgen der COVID-19-Pandemie (u.a. mit einem Training zur Stärkung der Stressresilienz), gibt Literaturhinweise und pädagogische Empfehlungen zum onlinegestützten Schulunterricht. Weitere Informationen erhalten Sie hier.

Autor/in

Ulrike Meyer-Funke

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