Coronavirus
Daten über Verteilung chronischer Vorerkrankungen in Deutschland
Das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) informiert in seinem Bericht „Monitor: Vorerkrankungen mit erhöhtem Risiko für schwere COVID-19-Verläufe“ über die Verbreitung von Vorerkrankungen in der Bevölkerung Deutschlands und seinen Regionen und liefert neue Daten für präventive Maßnahmen zum Schutz vor einer COVID-19-Infektion.
Nach Bewertung des Robert Koch-Instituts (RKI) haben Menschen mit chronischen Vorerkrankungen wie Diabetes, Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems oder Krebserkrankungen ein erhöhtes Risiko eines schweren Verlaufs einer COVID-19-Infektion. Der Bericht des WIdO gibt erstmals eine umfassende Übersicht darüber, wie die Vorerkrankungen in der Bevölkerung Deutschlands verteilt sind. Dazu wurden die verfügbaren AOK-Routinedaten aus dem Jahr 2018 verwendet und alters-, geschlechts- und morbiditätsadjustierende Hochrechnungen auf die gesamte Bevölkerung vorgenommen. Dieses Hochrechnungsverfahren wurde gemeinsamen von WIdO und der Universität Trier entwickelt.
Durch diese Hochrechnung konnte ermittelt werden, dass rund ein Viertel (26,4 %) der Einwohnerinnen und Einwohner in Deutschland mindestens eine der berücksichtigten Vorerkrankungen aufweisen. Von diesen 21,9 Millionen Menschen sind ca. zwei Drittel (66,1 %) 60 Jahre oder älter. Die verschiedenen Regionen unterscheiden sich hinsichtlich der Altersstruktur und in den Krankheitshäufigkeiten, weshalb die Anteile von Vorerkrankungen betroffener Einwohnerinnen und Einwohner auf Länder- und Kreisebene im Bericht beschrieben und dargestellt werden.
Die gewonnenen Daten können die Planung der Gesundheitsversorgung erleichtern und dazu beitragen, gezielte präventive Maßnahmen anzubieten, um mögliche gesundheitliche Beeinträchtigungen der Infektion abzuschwächen oder zu verhindern. Beispielsweise könnten die Ergebnisse bei einer risikoadaptierten Strategie zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie helfen, da besonders vulnerable Regionen identifiziert werden und Schutzmaßnamen dort gezielt eingesetzt werden können. Weiterhin können die Daten bei der Abschätzung von stationärem und intensivpflichtigem Behandlungsbedarf in den Regionen helfen.