Ernährung
Neue Hinweise auf Veränderung von Verhaltensmustern
Ernähren wir uns nicht ausgewogen, steigt die Wahrscheinlichkeit nichtübertragbarer Krankheiten (non-communicable diseases, NCDs) wie beispielsweise Diabetes. Ein Cochrane Review zeigt, inwiefern die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln unser Auswahlverhalten beeinflussen kann.
In der systematischen Literaturrecherche von Hollands et. al (2019) konnten insgesamt 24 randomisierte kontrollierte Studien identifiziert werden, die sich entweder mit der Verfügbarkeit von Lebensmittelprodukten, also mit der Anzahl im Sortiment, oder mit der räumlichen Nähe von Produkten und der Auswirkung auf das Auswahlverhalten der Studienteilnehmenden beschäftigten. Dabei konnte folgendes gezeigt werden: Wenn sich weniger Lebensmittel im Sortiment befinden, reduziert sich gleichzeitig auch die Auswahl dieser Lebensmittel und damit auch der Konsum. Ähnlich verhält es sich mit der räumlichen Nähe: Je weiter weg ein Lebensmittel, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, sich für dieses Lebensmittel zu entscheiden. Es konnten keine Studien gefunden werden, die sich ausschließlich mit Alkohol- oder Tabakprodukten befassten.
Die aktuell verfügbare Evidenz deutet für die Autoren des Reviews darauf hin, dass eine Veränderung der Anzahl der verfügbaren Lebensmitteloptionen oder eine Veränderung der Positionierung von Lebensmitteln zu sinnvollen Verhaltensänderungen beitragen könnten, welche politische Maßnahmen zur Förderung solcher Veränderungen im Lebensmittelbereich rechtfertigen würden. Da jedoch die Vertrauenswürdigkeit der Evidenz der Studie niedrig bis sehr niedrig ist, sind zukünftig mehr Studien unter realen Bedingungen und über einen längeren Beobachtungszeitraum notwendig.
Einen deutschsprachigen Abstract des Cochrane Reviews finden Sie hier.
Interessiert Sie der vollständige Review auf Englisch, folgen Sie bitte diesem Link.