Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen

Jahrbuch Sucht 2019: Alkoholkonsum deutlich zu hoch

Die Deutsche Hauptstelle für Suchfragen e.V. (DHS) hat im Jahrbuch Sucht 2019 die neuesten Fakten zum Konsum von Alkohol, Tabak und Arzneimitteln sowie zum Glücksspiel veröffentlicht.

Alkohol- und Tabakkonsum haben nach wie vor den größten Anteil an der Suchtproblematik in Deutschland. Etwa 74.000 Menschen sterben jährlich an den Folgen ihres Alkoholkonsums oder an dem kombinierten Konsum von Alkohol und Tabak.


Alkohol- und Tabakkonsum in Deutschland

In Bezug auf Alkohol bleibt Deutschland Hochkonsumland. 7,8 Millionen Erwachsene zwischen 18 und 64 Jahren gelten als sogenannte "Risikotrinker". In 2017 wurden hierzulande 131,1 (-2,38 Prozent ggü. dem Vorjahr) Liter pro Kopf an alkoholischen Getränken konsumiert. Dies entspricht umgerechnet etwa 0,36 Liter pro Tag. Konsumiert wurde vor allem Bier (rund 101 Liter pro Jahr), gefolgt von Wein (20,9 Liter pro Jahr) und Spirituosen (5,4 Liter pro Jahr).

Auf weiterhin hohem Niveau liegt auch die Anzahl der Krankenhausbehandlungen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 10 bis 20 Jahren aufgrund einer Alkoholvergiftung. In 2017 gab es 21.721stationäre Einweisungen.

Ein knappes Drittel der Erwachsenen in Deutschland raucht. Beim Tabakkonsum durch Zigaretten ist im Jahr 2018 ein Rückgang von 1,8 Prozent zu verzeichnen. Dem gegenüber stieg der Konsum von Zigarren und Zigarillos (+6,5 Prozent) und von Pfeifentabak, inkl. Tabak für Shishapfeifen (+2,7 Prozent). 121.000 Menschen in Deutschland starben im Jahr 2013 an den Folgen des Rauchens. Dies entspricht 13,5 Prozent aller Todesfälle.

Die DHS fordert effektivere Präventionsmaßnahmen wie z.B. höhere Preise, Angebotsreduzierung, Beschränkung der Werbung und einen Verkauf von Alkohol erst ab 18 Jahren.

Zudem weist die DHS darauf hin, die Prävention noch stärker zu differenzieren. Insbesondere gelte es, die unterschiedlichen Problemlagen von Frauen und Männern sowie die soziale Benachteiligung noch stärker zu berücksichtigen.

Das Jahrbuch Sucht 2019 kann hier bestellt werden.

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