Deutsche Herzstiftung
Herzbericht 2018: weniger Sterbefälle - immer noch zu wenig Prävention
Die Deutsche Herzstiftung hat den neuen Herzbericht veröffentlicht: Immer weniger Menschen sterben hierzulande an Herzerkrankungen, dennoch bleiben sie die Haupt-Todesursache. Zudem fordert der Bericht stärkere öffentliche Investitionen für die Prävention, um der Entstehung von bestimmten Herzkrankheiten vorzubeugen.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind eine der Ursachen für chronische, nichtübertragbare Krankheiten (noncommunicable Diseases, NCD). 37 % der Todesfälle in Deutschland sind auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückzuführen. Auch wenn die Sterblichkeit im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist, bleiben sie mit 338.000 Todesfällen pro Jahr die Todesursache Nr. 1 in Deutschland.
Den hohen Stellenwert der Prävention gilt es durch stärkere öffentliche Investitionen durchzusetzen, fordern die Kardiologen. Immer noch sind fast 30 Prozent der Reha-Herzpatienten Raucher, 18 Prozent sind stark übergewichtig, 22 Prozent haben Diabetes. Die Präventionskonzepte zur Bekämpfung der Sterblichkeit sollten gezielter auf Unterschiede im Gesundheitsverhalten der Bevölkerung eingehen und dabei den sozioökonomischen Status berücksichtigen, mahnen die Herzstiftung und die Fachgesellschaften in ihrem Bericht.
Die Sterblichkeitsabnahme bei Herzerkrankungen geht insbesondere auf die verringerte Mortalität bei Herzschwäche (Herzinsuffizienz) und Koronarer Herzkrankheit (KHK) zurück. Dennoch zählt die Herzschwäche (Herzinsuffizienz) neben Herzrhythmusstörungen und Herzklappenerkrankungen nach wie vor zu den häufigsten Diagnosen, die zu einer stationären Behandlung führen. In den meisten Fällen ist sie die Folge anderer chronischer Herz- und Kreislauferkrankungen wie Bluthochdruck, Herzinfarkt, Herzklappenkrankheiten, Vorhofflimmern oder von Diabetes.
Auffällig ist auch, dass Frauen häufiger an Herzkrankheiten sterben als Männer. Als mögliche Gründe werden neben den geschlechtsspezifischen Unterschieden in der Genetik und den anatomischen Unterschieden bei Herz und Gefäßen auch die Besonderheiten in der Wirkung von Herz-Medikamenten und in der Symptomatik von Herzkrankheiten genannt. Bei der Herzklappenerkrankung ist die Sterblichkeit von Frauen über die Hälfte höher, bei Herzschwäche sogar um knapp zwei Drittel.
Der Deutsche Herzbericht wird jährlich von der Deutschen Herzstiftung zusammen mit den ärztlichen Fachgesellschaften für Kardiologie (DGK), Herzchirurgie (DGTHG) und Kinderkardiologie (DGPK) herausgegeben. Beim Herzbericht 2018 handelt es sich um die 30. Ausgabe des Berichtes.
Ausführliche Informationen und Statistiken zur Entwicklung von diversen Herzerkrankungen und ihrer kardiologischen und herzchirurgischen Versorgung in Deutschland finden Sie im Herzbericht 2018.
Die Vorträge der Pressekonferenz zum Herzbericht 2018 können Sie hier einsehen.