Alkohol in der Schwangerschaft

Das Gläschen Wein kann doch nicht schaden?

In Deutschland trinkt mehr als ein Viertel aller Frauen während der Schwangerschaft Alkohol, berichtet die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. im "Jahrbuch Sucht 2018". Die Schwangeren schaden damit ihrem ungeborenen Kind nachhaltig.

Je nach dem, wie viel Alkohol die Mutter getrunken hat, ist die geistige und körperliche Behinderung des Kindes unterschiedlich stark ausgeprägt.

Jährlich kommen allein in Deutschland etwa 10.000 alkoholgeschädigte Kinder zur Welt. Die Krankheitsbilder werden unter den sogenannten "Fetalen Alkoholspektrum-Störungen" zusammengefasst.

Typische Anzeichen dieser Schädigung sind eine geringe Körpergröße und eine verminderte Intelligenz. Allerdings sind die Symptome beim Neugeborenen nicht immer leicht zu erkennen, daher gehen Experten davon aus, dass mit einer hohen Dunkelziffer gerechnet werden muss.

Die Spätfolgen für die betroffenen Kinder bleiben auch im Erwachsenenalter bestehen. Dazu zählen psychische, neurologische und mentale Entwicklungsstörungen.

Bisher wurde kein Schwellenwert definiert, ab dem ein ungeborenes Kind nachweislich durch Alkohol geschädigt wird. Dazu spielen zu viele Einflussfaktoren eine Rolle: der Alkoholstoffwechsel der Mutter, die Menge des konsumierten Alkohols sowie das Entwicklungsstadium des Kindes.

Klar ist jedoch, dass Alkohol das ungeborene Kind in jedem Stadium der Entwicklung schädigen kann.

Schwangere sollten daher vollständig auf Alkohol verzichten - auch auf das Gläschen Wein.

Im Jahrbuch Sucht 2018 der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. finden sich ausführliche Informationen zum Thema Alkohol und Schwangerschaft.


Das Jahrbuch Sucht 2018 kann über Pabst Publishers bestellt werden.

Autor/in

Miliana Sohn

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