Ein Drittel der Krebsneuerkrankungen vermeidbar
Mehr als ein Drittel aller Krebsfälle vermeidbar
Etwa 440.000 Menschen erkranken in Deutschland jährlich an Krebs. Wissenschaftler aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) haben nun erstmals ermittelt, wie viele Neuerkrankungen auf Rauchen, Übergewicht und Bewegungsmangel zurückzuführen sind. Das Ergebnis: Bei gesundem Lebensstil wären 165.000 Fälle vermeidbar gewesen.
Dank der Einführung von Präventions- und Früherkennungsuntersuchungen und besserer Behandlungsmöglichkeiten ist die Krebssterblichkeitsrate in den letzten zwei Jahrzehnten um fast ein Viertel gesunken.
Die absolute Zahl der Krebstodesfälle steigt jedoch kontinuierlich an: Aufgrund der höheren Lebenserwartung werden die Menschen immer älter und erkranken häufiger an Krebs.
Das Team von Wissenschaftlern um Ute Mons und Hermann Brenner vom DKFZ geht davon aus, dass wahrscheinlich noch mehr als 37 Prozent der Neuerkrankungen auf vermeidbare Risikofaktoren zurückzuführen sind.
Bei vielen Krebsarten sind die Zusammenhänge der einzelnen Risikofaktoren noch nicht belegt und daher nicht in die Berechnung eingeflossen.
Rauchen macht der Berechnung zufolge den größten Teil der vermeidbaren Fälle aus. Fast jede fünfte neu diagnostizierte Krebserkrankung im Jahr 2018 wird demnach darauf zurückzuführen sein. Von 440.000 zu erwartenden Neuerkrankungen hängen geschätzt 85.000 mit Rauchen zusammen.
Michael Baumann, der Vorstandsvorsitzende des DKFZ, betont die hohe Bedeutung von Prävention:
"Diese Zahlen, die nun erstmals auch für Deutschland vorliegen, liefern eine wichtige Grundlage für die Präventionsforschung. Wir könnten weit über ein Drittel aller Krebsneuerkrankungen vermeiden, würden wir das Potenzial der Krebsprävention voll ausschöpfen. Das würde nicht nur Zehntausenden das Leben retten, sondern darüber hinaus noch deutlich mehr Menschen das Schicksal einer schweren Erkrankung und die damit verbundenen Belastungen ersparen."
Hier geht es zu dem Artikel "Zahlen zur Krebslast in Deutschland"