Schwerhörigkeit als Risikofaktor

Mit dem Hörgerät gegen Demenz

Die Bevölkerung wird immer älter, was auch die Zahl der Demenzerkrankungen steigen lässt. Dabei kann jeder sein Risiko senken. Wer die Zigarette gegen Hörgerät und Bewegungsprogramm eintauscht, hat deutlich bessere Chancen, geistig fit zu bleiben.

Die größten Risikofaktoren, an Demenz zu erkranken, sind Schwerhörigkeit, soziale Isolation, Depression, Diabetes, Rauchen und mangelnde Bewegung. Würden diese Risikofaktoren minimiert, könnte die Zahl der weltweiten Fälle um etwa ein Drittel sinken, berichten Forscher im Medizinmagazin "The Lancet".

Die Untersuchung beleuchtet die verschiedenen Lebensphasen eines Menschen und den Zusammenhang zwischen Lebensstil, Umweltfaktoren und dem Risiko, an Demenz zu erkranken. So haben die Forscher herausgefunden, dass der Schulzeit eine entscheidende Rolle zukommt: Kinder trainieren im Unterricht ihre kognitiven Fähigkeiten, was die Belastbarkeit des Gehirns erhöht. Dieser Effekt hält dann ein Leben lang. Durch ausreichende Bildung könnte fast jede zehnte Demenz vermieden werden.

Auch Schwerhörigkeit wirkt sich gravierend aus. Ältere Menschen, bei denen eine Schwerhörigkeit unbehandelt bleibt, haben ein wesentlich höheres Risiko, an Demenz zu erkranken, als Gleichaltrige, die durch ein Hörgerät unterstützt werden, belegen die Forscher.

Die Zahl der Demenzkranken steigt rasant: 131 Millionen soll es im Jahr 2050 weltweit geben - 2015 waren es noch 47 Millionen Betroffene. Die Neuroepidemiologin Monique Breteler macht deutlich: "Die Autoren machen zu Recht auf die Bedeutung und das gewaltige Potenzial von Prävention durch Veränderungen des Lebensstils und von Umweltfaktoren aufmerksam."

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