AOK-Familienstudie 2018 in Berlin vorgestellt

AOK-Studie: In jeder dritten Familie spielt körperliche Aktivität keine Rolle

Welche Rolle spielt Bewegung in der Familie? Und welche Rolle hat die kommunale Infrastruktur auf die Bewegungsfreude von Familien? Antworten darauf gibt die AOK-Familienstudie 2018, die kürzlich in Berlin vorgestellt wurde.

Familie beim Wandern
© auremar - Fotolia.com

 

In vielen deutschen Familien kommt Bewegung zu kurz. Das verdeutlicht die Anfang Juli 2018 veröffentlichte Umfrage im Rahmen der "AOK-Familienstudie 2018", die das IGES-Institut unter rund 5.000 Müttern und Vätern im Auftrag des AOK-Bundesverbandes durchgeführt hat. Zwar bewegen sich 45 Prozent der befragten Eltern täglich mit ihren Kindern, für jede dritte Familie spielt körperliche Aktivität in der Freizeit aber überhaupt keine Rolle.

Die Studie stellt vor diesem Hintergrund die Frage, was zur Bewegungsförderung beitragen kann und untersucht, welchen Einfluss die kommunale Infrastruktur auf die körperliche Aktivität von Familien hat.

Das Ergebnis: Kinder, die laut Eltern in einem attraktiven Wohnumfeld leben, bewegen sich im Schnitt an 3,8 Tagen pro Woche und damit 27 Prozent mehr als Kinder, die diese Bedingungen gar nicht vorfinden (3,0 Tage pro Woche). Ähnlich sieht es auch beim gemeinsamen Radfahren aus. Je mehr sichere und nutzerfreundliche Radwege vorhanden sind, desto häufiger schwingen sich Familien gemeinsam auf den Sattel. Konkret in Zahlen: Sind gute Fahrradwege in hohem Maße vorhanden, treten Eltern und Kinder an durchschnittlich 1,6 Tagen pro Woche in die Pedalen, existieren sie nicht, so sind es nur 0,9 Tage im Schnitt. Das entspricht sogar einer Steigerung um 77 Prozent. Zwar finden die meisten Familien bereits bewegungsfreundliche Bedingungen in ihrem direkten Wohnumfeld vor, dennoch wünschen sich über 80 Prozent der Eltern bei Spielplätzen, Parks, Sportstätten und Radwegen weitere Verbesserungen.

AOK-Vorstand Jens Martin Hoyer sieht deshalb bei der Bewegungsförderung einen wichtigen Verbündeten in den Städten und Gemeinden und ist sich darin mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund einig, der bereits im November letzten Jahres auf den Handlungsbedarf hinwies und ein entsprechendes Positionspapier veröffentlichte.

Das Positionspapier "Starker Sport - Starke Kommunen" erhalten Sie hier.

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