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Erholung für Pflegekräfte

Modellvorhaben zur Prävention für Pflegepersonal

Pflegefachkräfte sind aufgrund ihrer beruflichen Belastungen besonders häufig krank. Hier setzt das Modellprojekt "PFLEGEprevent" an, das derzeit in Bayern erprobt wird.

Pfleger in Besprechung
© Miriam Dörr - Fotolia.com

 

Das Projekt "PFLEGEprevent", das aktuell am Lehrstuhl für Public Health und Versorgungsforschung der Ludwig-Maximilians-Universität in München, unter Leitung des Diplom-Sportökonoms Dieter Frisch, durchgeführt wird, zielt auf die Erholung von Pflegekräften ab. Das bayerische Gesundheitsministerium investiert dafür eine Fördersumme von insgesamt 200.000 Euro.

Im Rahmen des Modellprojekts durchlaufen Pflegekräfte ein fünftägiges Präventionsprogramm in einem Kurort. Die Inhalte der Intervention gehen auf eine Bedarfserhebung bei Pflegefachpersonen (n=1.400) zurück. Stressbewältigungsstrategien, Entspannungstechniken sowie Rückentraining und Sport sind Bausteine des Kurangebots.

Ein Auffrischungstag, der einmal nach drei und dann erneut nach sechs Monaten stattfindet, soll zur Nachhaltigkeit der Gesundheitsförderung beitragen. Nach weiteren drei Monaten wird dann eine abschließende Befragung durchgeführt, um die Ergebnisse einzuschätzen. Damit valide Erkenntnisse zur Wirksamkeit gewonnen werden können, gibt es eine Vergleichsgruppe, die in der Interventionszeit zu Hause bleibt. Bei ihnen werden ebenfalls Daten zum Gesundheitszustand, zu Stress und Wohlbefinden erhoben.

Das Programm ist im Februar 2018 mit zwei Gruppen gestartet, die je zwölf Pflegekräfte umfassen. Weitere Gruppen folgen in den kommenden Monaten. Mitte des Jahres 2019 wird mit der Auswertung der ersten Ergebnisse begonnen.

Die Schlussfolgerungen, die sich aus dem Projekt ziehen lassen, sollen u.a. in die Entwicklung eines Leitfadens einfließen, der als Grundlage dafür dienen kann, das Angebot auch auf andere Kurorte auszuweiten. Ob "PFLEGEprevent" bei der vergleichsweise kurzen Interventionsdauer Gesundheitseffekte erzielen kann, bleibt abzuwarten. Auch die Frage einer dauerhaften Finanzierung ist noch zu klären. Denkbar wäre z.B., dass Arbeitgeber in der Pflege dafür die Steuerfreibeträge für Betriebliche Gesundheitsförderung einsetzen.

Quellen

ÄrzteZeitung(2018): Prävention für Pflegefachkräfte, 9./10. Februar 2018, S. 6

Autor/in

Dr. Martha Höfler