Informationen zu Konsumfolgen gefragt
Energy Drinks für Jugendliche: Ein gesundheitliches Risiko?
Energy Drinks gewinnen auch hierzulande an Popularität - vor allem unter Jugendlichen. Wie gefährlich diese Getränke jedoch sein können, zeigt nun eine aktuelle Studie aus Kanada. Demnach verursachen Energy Drinks bei mehr als jedem zweiten Jugendlichen gesundheitliche Beschwerden.
Jugendliche stellen eine wesentliche Zielgruppe von Energy Drink-Herstellern dar. Nach Erhebungen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) konsumieren etwa 68 Prozent der deutschen Jugendlichen zwischen zehn und 18 Jahren Energy Drinks, davon zählen zwölf Prozent zu den Vieltrinkern - diese konsumieren durchschnittlich sieben Liter im Monat.
Gesundheitliche Beschwerden nach Energy Drinks
Gesundheitliche Beschwerden sind nach dem Konsum von Energy Drinks unter Jugendlichen weit verbreitet, wie die Ergebnisse einer aktuellen kanadischen Untersuchung zeigen. Die Forscherinnen und Forscher hatten dafür mehr als 2.000 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen zwölf und 24 Jahren befragt. Von diesen haben mehr als 70 Prozent schon einmal Energy Drinks konsumiert. Mehr als die Hälfte der Befragten gab an, nach dem Konsum schon einmal unter Herzklopfen, Schlafproblemen und Kopfschmerzen gelitten zu haben. Auch Übelkeit, Durchfall und Erbrechen sowie Brustschmerzen wurden - wenn auch seltener - benannt.
Die Forscherinnen und Forscher führten diese Auswirkungen auf verschiedene Inhaltsstoffe der Energy Drinks zurück; ebenfalls würden die Getränke oft zusammen mit Alkohol konsumiert.
Energy Drinks: Was denkt die Zielgruppe?
Was die Zielgruppe selbst über gesundheitliche Risiken von Energy Drinks denkt, haben Gesa Maschkowsky und ihr Team anhand von 14 Interviews mit Heranwachsenden untersucht. Demnach gehören Energy Drinks inzwischen zur Jugendkultur; das Einstiegsalter lag unter den Befragten zwischen sechs und zwölf Jahren. Als Gründe für den Konsum der Getränke benannten die Jugendlichen u.a. Geselligkeit, den eigenen Körper und die Wachheit gezielt beeinflussen zu wollen sowie den Geschmack von Spirituosen überdecken zu wollen. Nebenwirkungen durch einen überhöhten Konsum von Energy Drinks waren den meisten Befragten (aus eigener Erfahrung) bekannt.
Auch thematisierten Maschkowsky et al. im Rahmen der Interviews Möglichkeiten der Risikokommunikation sowie eines verantwortungsvollen Umgangs mit den Getränken. Dabei wurde deutlich, dass Warnhinweise auf Energy Drinks nur begrenzt wirksam sind; diese wurden eher von den Jugendlichen angeregt, die sowieso wenig Energy Drinks konsumierten. Vieltrinker forderten hingegen klare und teils sogar abschreckende Informationen zu den Folgen des Konsums; ebenso müsse die Risikokommunikation bei unterschiedlichen Altersgruppen ansetzen und sollte auch die Eltern berücksichtigen.