Vernetztes Handeln vor Ort

Demenz in der Kommune

Vom 31. Januar bis 1. Februar 2018 fand in Bremen die Fachkonferenz "Kommunen und Demenz - vernetztes Handeln vor Ort" statt. Fachkräfte und Verantwortliche diskutierten dort, wie kommunale Strategien im Umgang mit Demenz weiterentwickelt werden können.

Älterer Mann mit Familie
© Barabas Attila - Fotolia.com

 

In Deutschland leben derzeit rund 1,6 Millionen an Demenz erkrankte Menschen. Die meisten von ihnen sind 85 Jahre und älter. Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels steigen die Fallzahlen für Demenz kontinuierlich an. Bis zum Jahr 2050 wird mit etwa drei Millionen Demenzkranken gerechnet.

Die Konferenz "Kommunen und Demenz - vernetztes Handeln vor Ort", die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesmodellprogramms "Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz" durchgeführt wurde, fokussierte insbesondere die Herausforderungen und Zukunftsaufgaben im Umgang mit Demenz, die sich auf der kommunalen Ebene ergeben.

Der Ausbau eines flächendeckenden Netzes an Beratungs- und Hilfsangeboten in den Quartieren, die Sensibilisierung der Öffentlichkeit und Politik für dieses Thema sowie die Anerkennung und Unterstützung der pflegerischen Leistungen, die Angehörige Demenzkranker erbringen, wurden in ihrer Bedeutung besonders hervorgehoben. Darüber hinaus regten die Teilnehmenden der Veranstaltung an, dass die Seniorenarbeit, die im Umgang mit Demenzerkrankten eine besondere Rolle spielt, zur Pflichtleistung in den Kommunen gemacht wird. Es sollten auch verpflichtend Stellen geschaffen werden, die den Auftrag umsetzen, Demenz in allen relevanten kommunalen Entscheidungen zu berücksichtigen.

Die Gemeinwesenarbeit einer Kommune sollte außerdem zukünftig noch stärker sektoren- und themenübergreifend gestaltet werden. Menschen, die an Demenz erkrankt sind, müssen in das Gemeinschaftsleben integriert werden. Insofern sei es auch zielführender, Bürgerzentren zu schaffen, die sowohl die Belange von jungen als auch von alten Menschen aufgreifen und verbinden, als auf Seniorenzentren zu setzen, die von der restlichen Gemeinschaft separiert stehen. Der Bedarf der jeweiligen Zielgruppe dürfe dabei aber nicht aus den Augen verloren werden.

Eine gelungene kommunale Gemeinwesenarbeit, die sowohl präventive als auch versorgerische Maßnahmen umsetzt, kann die Pflegekassen entlasten. Daher, so die Teilnehmenden, sollten die Kassen zukünftig auch einen finanziellen Beitrag hierzu leisten.

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