Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit

Good Practice-Kriterien: Neuauflage erschienen

Die 12 Kriterien für gute Praxis der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung unterstützen seit 2003 Fachkräfte der kommunalen Gesundheitsförderung bei der (Weiter-)Entwicklung ihrer Angebote und fördern die Qualitätsentwicklung im Handlungsfeld. Im Herbst 2021 ist die vierte vollständig überarbeitete Auflage erschienen.

Wortwolke Qualität
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Erstmals 2003 durch den Beratenden Arbeitskreis des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit entwickelt, wurden die Good Practice-Kriterien kontinuierlich unter Berücksichtigung aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse und den Erfahrungen und Bedarfen der Praxis weiterentwickelt. Im Jahr 2015 erschienen die Kriterien erstmalig als kompakte Broschüre, die kostenlos von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zur Verfügung gestellt wurde. Bis zum Sommer 2021 wurden bereits mehr als 16.500 Druckexemplare bestellt.


Qualität der Gesundheitsförderung vor Ort weiter entwickeln

Die zwölf Kriterien für gute Praxis sollen Fachkräften der kommunalen Gesundheitsförderung sowie weiteren Interessierten als Werkzeug zur Reflexion ihrer Arbeit dienen und sie dabei unterstützen, die Qualität ihrer gesundheitsfördernden Angebote zu reflektieren und weiterzuentwickeln.

Die Darstellung der Kriterien im Broschüren-Format soll

  • für die besonderen Anforderungen an eine Gesundheitsförderung mit Soziallagenbezug sensibilisieren,
  • dazu anregen, die eigene Arbeit zu überprüfen und deren Ziele anzupassen,
  • dazu motivieren, vorhandene gesundheitsfördernde Maßnahmen und Aktivitäten mit dem Ziel gesundheitlicher Chancengleichheit zu intensivieren und neue Maßnahmen zu initiieren.

Praxisnah und kompakt

In der Broschüre werden die Kriterien für gute Praxis als zwölf Steckbriefe in praxisnaher Sprache vorgestellt. Jeder Kriterien-Steckbrief umfasst jeweils

  • eine Definition,
  • Umsetzungsstufen des Kriteriums und
  • deren Erläuterung, veranschaulicht mit Beispielen aus der Praxis, sowie
  • weiterführende, kostenlose und online verfügbare Literatur.

Anerkanntes Instrument in Fachpraxis und Lehre

Als Instrument zur Unterstützung der Qualitätsentwicklung in der Gesundheitsförderung sind die Good Practice-Kriterien seit vielen Jahren etabliert. Die Relevanz und Akzeptanz der Kriterien im Handlungsfeld spiegeln sich auf vielfältige Art und Weise wider:

  • Richtungsweisende Dokumente der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung nehmen Bezug auf die Kriterien für gute Praxis, z. B. der Leitfaden des GKV-Spitzenverbandes zur Umsetzung des § 20 SGB V (2020) und der Präventionsbericht der Nationalen Präventionskonferenz der Bundesregierung (2019).
  • Auch auf Landesebene dienen die Kriterien zur Orientierung, z.B. bei der Umsetzung der Landesrahmenvereinbarungen des Präventionsgesetzes.
  • Auf Grundlage der Good Practice-Kriterien führen die Koordinierungsstellen Gesundheitliche Chancengleichheit (KGC) in den Bundesländern Good Practice-Lernwerkstätten zur Weiterbildung von Fachkräften aus unterschiedlichen Handlungsfeldern durch.
  • An Hochschulen werden die Kriterien im Rahmen der Lehre u.a. in den Fachbereichen Public Health und Soziale Arbeit vermittelt und beispielsweise zur Beschreibung und Bewertung von Projekten verwendet.
  • Die Good Practice-Kriterien bilden die fachliche Grundlage für den "Kommunalen Partnerprozess Gesundheit für alle".

Vollständig überarbeitete Auflage

Die vierte Auflage der Broschüre "Kriterien für gute Praxis der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung" des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit wurde unter Berücksichtigung der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse von der Arbeitsgruppe "Qualitätsentwicklung und Good Practice" sowie weiterern Expertinnen und Experten des Handlungsfeldes vollständig überarbeitet.

Die Neuerungen auf einen Blick:

  • Konzeptionelle Grundlagen der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung werden erläutert (z.B. durch einen Infokasten zu "Was ist soziallagenbezogene Gesundheitsförderung?").
  • Die Beschreibungstexte wurden inhaltlich überarbeitet und die Stufen der Qualitätsentwicklung einzelner Kriterien angepasst. In diesem Zuge fand eine Umbenennung zweier Kriterien ("Belege für Wirkungen und Kosten", "Integriertes Handeln") statt und wurden die Icons für einige Kriterien leicht angepasst.
  • Die Vielfalt der Zielgruppen und Lebenswelten wird bei der Beschreibung der Kriterien sowie bei der Auswahl von Praxisbeispielen stärker wiedergegeben.
  • Der hohe Stellenwert einer zielgruppenorientierten Arbeit wird betont (z.B. durch die Platzierung als erstes der zwölf Kriterien) und eine Reflexion zur Verwendung des Zielgruppenbegriffs ist integriert.
  • Die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Qualitätskriterien sind z.B. durch das neu gestaltete Titelblatt sowie durch eine praktische Übung stärker herausgearbeitet.
  • Die weiterführende Literatur wurde aktualisiert.
  • Die Texte wurden sprachlich vereinfacht.

Weiterführende Informationen

Bei Interesse an der neuen Broschüre können Sie diese auf der Webseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) kostenlos als PDF-Datei herunterladen oder als Printversion bestellen.

Auf der Seite des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit finden Sie weiterführende Informationen zum Thema "Qualitätsentwicklung und Good Practice".

Fragen und Rückmeldungen zur Broschüre können direkt an das Team der Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes geschickt werden (good-practice@gesundheitliche-chancengleichheit.de).

Bei Interesse an der Teilnahme an einer Lernwerkstatt wenden Sie sich bitte an die Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Ihres jeweiligen Bundeslandes. Hier finden Sie die jeweiligen Ansprechpersonen.

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