Nichtübertragbare chronische Krankheiten

Was kann chronische Krankheiten verhindern?

Weltweit verursachen chronische, nicht übertragbare Krankheiten zwei Drittel aller Todesfälle. Die sogenannten non-communicable diseases (NCDs) kosten weltweit jedes Jahr 41 Millionen Menschen das Leben.

Laut Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehören zu den non-communicable diseases 

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen,
  • Krebs,
  • chronische Krankheiten der Atemwege, 
  • Diabetes mellitus sowie
  • zunehmend auch psychische Erkrankungen. 

In Deutschland gingen laut einem WHO-Bericht von 2018 sogar 91 Prozent aller Todesfälle direkt oder indirekt auf NCDs zurück. 800.000 Männer, Frauen und Kinder starben an einer chronischen, nichtübertragbaren Krankheit. 

Dabei entfielen von den Todesfällen 

  • 37 Prozent auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen,
  • 26 Prozent auf Krebs,
  • 6 Prozent auf chronische Erkrankungen der Atemwege wie Asthma oder COPD
  • 3 Prozent auf Folgen des Diabetes und 
  • 19 Prozent auf andere NCDs.

Aufgrund der stetig besseren Behandlungsmöglichkeiten z.B. für Hypertonie, Diabetes und Krebs erreichen Menschen mit chronischen Erkrankungen in Deutschland immer häufiger ein hohes Alter.  


Risiken für chronische Krankheiten: Tabak, Essen, Trinken, Sitzen

Meistens gibt es nicht eine einzige Ursache für chronische Erkrankungen, doch längst ist bekannt, welche Lebensstilfaktoren weltweit das Risiko für NCDs deutlich erhöhen:    

  • Das Rauchen kostet mehr als 7,2 Millionen Menschen pro Jahr das Leben.
  • Eine zu hohe Aufnahme von Salz bzw. Natrium soll an 4,1 Millionen Todesfällen pro Jahr mitschuldig sein.
  • Von den 3,3 Millionen Toten durch Alkoholkonsum sterben etwa die Hälfte an NCDs, die durch Alkohol getriggert werden können, z.B. Krebs.
  • Bewegungsmangel tötet indirekt 1,6 Millionen Menschen pro Jahr.  

Internationale Studien zeigen auf, dass viele dieser chronischen Krankheiten mit einem gesunden Lebensstil verhindert oder zumindest gelindert werden können. 

Gesundheitsförderung und Prävention können also einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, die Entstehung von chronischen Krankheiten zu verhindern und deren Verlauf zu lindern. Doch Prävention, die auf einen gesunden Lebensstil abzielt, ist allein nicht ausreichend, um chronische Krankheiten zu verhindern. 

Darüber hinaus müssen gesundheitsförderliche Rahmenbedingungen geschaffen und auf Dauer sichergestellt werden, um 

  • ausgewogene Ernährung zu fördern,
  • für ausreichende Bewegung zu sorgen,
  • psychische Gesundheit zu unterstützen, 
  • den Konsum von Alkohol zu verringern,
  • den Konsum von Tabakerzeugnissen und ihren Ersatzprodukten einzudämmen oder, um es mit den Worten der Weltgesundheitsorganisation zu sagen: die gesündere Wahl zur leichteren Wahl zu machen! 

Bei der Gestaltung "gesunder" Verhältnisse oder Rahmenbedingungen können Steuern und Werbeverbote sehr wirksam sein - das zeigt die Tabakkontrollpolitik eindrucksvoll.  

Für das Gelingen der Prävention chronischer Erkrankungen in Deutschland setzen sich zahlreiche Institutionen ein. 133 von ihnen sind in der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V. (BVPG) vernetzt: Bundesverbände des Gesundheitswesens, Sozial- und Wohlfahrtsverbände, Bildungseinrichtungen, Selbsthilfe-Organisationen für Patienten und viele mehr.  

Insbesondere auch die Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK) engagiert sich seit 2010 für nachhaltige Primärprävention in Deutschland. Die BVPG wirkt bei DANK mit und tritt gemeinsam mit namhaften wissenschaftlich-medizinischen Fachgesellschaften, Verbänden und Forschungseinrichtungen für die Prävention von NCDs ein. 

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